Erinnere Dich an das Fussballspiel Deutschland gegen Brasilien, von dem ich Dir vor kurzem erzählt habe.
Ich hatte eine Menge körperlicher Veränderungen, die auf meine Nervosität zurückzuführen waren. Diese körperlichen Veränderungen sind in weiten Teilen identisch mit Symptomen, die häufig in Zusammenhang mit Panikattacken auftreten.
Trotz ähnlicher Symptomatik kam es zu keiner Panikattacke, weil die körperlichen Veränderungen nicht als gefährlich fehlinterpretiert wurden.
Und spätestens als es Fünf zu Null für Deutschland stand, war Nervosität Freude und Euphorie gewichen.
Doch schon zuvor hatten sich die Symptome gebessert. Wie ist mir das gelungen? Das will ich Dir gerne erzählen, denn dieses Wissen wird Dir dabei helfen, Deine Panikattacken-Symptome zu reduzieren.
Offener Umgang mit Angst und Panikattacken
Zunächst habe ich den anderen mitgeteilt, wie nervös ich war. Das allein führte zu einer leichten Reduzierung der Nervosität. Indem man darüber spricht.
Auch in Bezug auf Deine Angststörung fällt sicherlich ein großer Druck von Dir ab, wenn Du Deinen Freunden, Deiner Familie und Deinen Kollegen davon erzählst. Es ist unglaublich anstrengend, Angstzustände und Panikattacken verbergen zu müssen.
Deshalb solltest Du darüber nachdenken, offener mit der Angststörung umzugehen, wenn Du bislang ein Geheimnis daraus machst. Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen.
Energie nutzen
Wenn Du Angst bekommst, passiert in Deinem Körper immer das Gleiche – vollkommen egal, was der Auslöser für diese Angst war.
Hormone werden ausgeschüttet und Dein Körper auf diese Weise auf den Kampf oder die Flucht vorbereitet. Dein Körper stellt Dir dafür alle verfügbare Energie zur Verfügung.
Das macht Sinn, wenn Du Dir vorstellst, Du musst einem brennenden Haus entkommen oder siehst Dich einem tollwütigen Hund gegenüber.
Panikattacken im Zuge einer Angststörung treten jedoch nicht in tatsächlich gefährlichen Situationen auf. Angstzustände im Supermarkt, im Bus oder im Kino, Panikattacken in einer Situation, bei der Du im Mittelpunkt stehst.
Jetzt einmal ehrlich: Was ist daran gefährlich? In keiner dieser Situationen besteht eine Gefahr für Leib und Leben.
Deinem Körper aber ist das total egal. Sobald Du Angst bekommst, stellt er Dir alle Energie zur Verfügung, damit Du kämpfen oder fliehen kannst.
Diese Energie wird in der Regel nicht genutzt. Man rennt nicht los, um dem Kino zu entkommen. Man fängt auch keinen Kampf mit der Angestellten im Supermarkt an. Man tut meist gar nichts.
Weil man diese Energie nicht nutzt, verstärken oder entstehen Panikattacken-Symptome.
Nervosität und Angst sind sich sehr ähnlich. Beides führt zu körperlichen Veränderungen, die allerdings nur dann zum Problem werden, wenn man diese als besorgniserregend interpretiert.
Auch wenn Zittern, Schweißausbrüche, Herzrasen & Co. nicht gefährlich sind, ist das Ganze nicht gerade angenehm.
Und wie ist es mir gelungen, diesen Zustand zu verbessern? Indem ich die Energie genutzt habe!
Ich habe mit meinen Händen auf den Tisch getrommelt, ich habe herumgezappelt, bei der Nationalhymne mitgesungen und laut gerufen, als die Deutsche Mannschaft die ersten Chancen zuließ.
Und genau das möchte ich auch Dir mit auf den Weg geben: Beweg Dich!
Wenn Dich die Angst überkommt – dann nutze die vom Körper bereitgestellte Energie in Form körperlicher Betätigung. Befindest Du Dich auf einer Party – Tanze oder verschwinde kurz auf die Toilette und mache ein paar Kniebeugen. Laufe wenn es gerade möglich ist. Beweg Dich und nutze diese Energie in welcher Form auch immer.
Bewegung wird Dir dabei helfen, schneller wieder aus einer Panikattacke herauszukommen. Probiere es einfach aus.