Man, was setzt man sich bei einem Turnier immer unter Druck. Heute spiele ich mich runter! Hoffentlich klappt der erste Abschlag! Eigentlich ist das völlig überflüssig, wenn man sich in Ruhe vorbereitet. Meistens gehe ich vor einem Turnier nur aufs Puttinggreen und versuche dort etwas Sicherheit und Gefühl für die bevorstehende Runde “aufzubauen”. Mit diesem Gefühl gehe ich dann frühzeitig zum ersten Abschlag. Wenn ich etwas mehr Zeit habe, dann schlage ich vorher noch einen Eimer Bälle. Aber da fange ich immer mit dem Sandwedge an und arbeite mich langsam bis zum Eisen 6 hoch. Erst danach sind Hybrid, Fairwayholz und Driver dran. Bei den letzten 3 Bällen simuliere ich dann den Abschlag an Tee 1, der ja unmittelbar bevor steht. Sollte alles glatt laufen, dann gehe ich mit einem guten Geefühl an den Start. Wenn der erste Drive dann auf dem Fairway gelandet ist, dann werde ich etwas entspannter und sage mir: Das wird eine tolle Runde. In 7 von 10 Fällen funktioniert das auch.
Es gibt noch einen anderen Punkt, der für das Gefühl vor der Runde bei mir ausschlaggebend ist. Am Sonntag spielte ich das erste Turnier nachdem ich 2x in kurzer Zeit verbessert habe. In so einer Situation gehe ich mit einem ganz anderem Ziel an den 1. Abschlag. Dann lautet es für diesen Tag: HCP bestätigen, nicht mehr und auch nicht weniger! Wenn ich aber schon einige Runden mein neues Handicap bestätigt habe,dann sollte eine Verbesserung drin sein. Ab und zu klappt das, aber auch wenn es nicht klappt, dann bin ich ganz alleine dafür verantwortlich. Das finde ich ist ein tolles Gefühl, auch wenn wir Golfer viel Ausreden haben, warum es heute nicht geklappt hat.
Ein anderes Phänomen ist, das ich nach jedem unterspielen des HCPs denke: So jetzt spielst Du mit Deinem “Können” und den vorhandenen Schlägern am persönlichen Limit. Ein paar Wochen später werde ich vom Gegenteil überzeugt. Jetzt spiele ich seit gut 2 Jahren fast jede Woche Golf und ich kann nicht genug davon bekommen. Neben den persönlichen Erfolgen ist die Wallgang ein Grund für diese Gier. Denn wir sind alle mit viel Spaß dabei und nehmen uns nicht ganz so ernst.
Wie bereitet Ihr Euch auf ein Turnier vor und welche Fragen “schwingen” beim ersten Abschlag mit?
Euer Stephan