Beute: Das Beast! Shooting: Roitsch!

Von Stilpirat

Da steht neulich ein kleiner Teufel auf meiner linken Schulter und brüllte mir ins Ohr “Lange keine Kamera mehr gekauft, was? Wird Zeit im Regal für Nachschub zu sorgen…”
Und wie das so ist mit kleinen Teufeln. Man muss auf sie hören! Sonst bringt das Unglück! Ich schwör! Und es war auch überhaupt nicht schwer, den kleinen Teufel glücklich zu machen. Nein! Denn lange musste ich nicht überlegen – eine Pentax im 6×7 Format sollte es sein – mit Holzgriff und Prismensucher.

Und nach kurzem Ausflug in der Bucht, ward ich über Nacht Besitzer eines “Beast´s”: Eine Kamera wie ein aus einem russischen Gulag – groß und schwer und scheinbar aus purem Stahl gefertigt. Der, dem sie auf die Füße fällt, möge Stahlkappenschuhe tragen, will er einen Aufenthalt in einer Spezial-Orthopädie vermeiden. Jaaaa! Das Beast ist was für Männer mit großen Händen und kräftigen Oberarmen! Der Spiegelschlag erinnert an das Geräusch des Zuschlagens der Fahrertür eines 72er Ford Mustangs. Er reisst die Kamera bei Zeiten unter 1/60 in die Tiefe und es wird unmöglich sein, das Beast ruhig und gerade zu halten. *Hier ein Tim Taylor Gurgel-Geräusch einfügen* 

Der Teufel wollte, dass mein verehrter Freund und Bloggerkollege Roitsch in der Stadt weilte und mein Edelassi (und erster Mat) “Josh” eine kleine Einweisung in die ihm gerade zugeflogene Hasselblad 500 c/m benötigte. So eine Kamera besass ich auch schon – ist aber was für Mädchen, Ärzte und Rechtsanwälte… Tse!
Ich wollte also 3 Fliegen mit einer Klappe glücklich machen: Den Teufel, meinen Edelassi und mich. Und so spazierten wir gemeinsam ein wenig durch Industriehafenatmosphäre, quatschten, legten Filme ein und fotografierten den Roitsch – weil er immer so schön gucken kann! Jaaa – so ein Nachmittag unter Männern und Kameras, macht mich immer sehr glücklich!

Und als ich den Film dann später aus der Entwickler-Trommel zog, sah ich, dass der Typ mit der Forke und dem Schwanz auf meiner linken Schulter die Unterlippe hervorschob und gewinnend nickte. “Alles richtig gemacht”… Bis bald!