Als sie klein war, wollten wir ihr unbedingt dieses Bett kaufen. Es war schön und falls mal eine ihrer zahlreichen Freundinnen bei ihr übernachten wollte, könnte man einfach die zweite Hälfte ausziehen. Das Ding war zwar schrecklich teuer, aber wir dachten, sie würde darin schlafen können, bis sie eines Tages auszieht. Nicht nur unser Portemonnaie litt ganz schrecklich unter dem Kauf, auch “Meiner” und die zwei Männer, die ihm beim Aufbau halfen, waren nach ein paar Stunden mit ihren Nerven am Ende. “Was soll’s? Das Bett wird ewig halten”, sagten wir und freuten uns, dass unsere Tochter sich darin so wohl fühlte.
Das Bett hielt nicht ewig. Was auch – aber nicht nur – am Fabrikat lag. Eines Abends nämlich war es im Kinderzimmer, in dem damals erst Karlsson und Luise schliefen, erstaunlich früh erstaunlich ruhig. “Ist es nicht himmlisch, wie schön die Zwei schlafen?”, sagte ich zu “Meinem”. Wir machten uns einen gemütlichen Abend und wollten schliesslich, bevor wir ins Bett gingen, noch schnell bei unseren zwei zuckersüssen Kinderlein vorbeischauen, um uns daran zu ergötzen, wie sie friedlich schlafend in ihren Betten lagen. Aber im Kinderzimmer waren keine zuckersüssen Kinderlein, sondern zwei freche Rotzbengel, die leise, ganz leise das wunderschöne Bett in seine Einzelteile zerlegten. Fragt mich bitte nicht, wie man es schafft, so leise ein Bett zu demolieren, ich weiss bis heute nicht, wie die das hingekriegt haben. Natürlich schraubten wir alles wieder ordentlich zusammen, aber so richtig halten wollte es nicht mehr. Zwar diente es noch ein oder zwei Jahre als Nachtlager für Luise – und einmal als Messlatte für einen Wettbewerb im Weitpinkeln, den Karlsson und sein gleichaltriger Cousin von Karlssons Hochbett aus veranstalteten -, doch irgendwann waren wir es leid, alle paar Tage zum Schraubenzieher zu greifen und Luise bekam ein neues Bett. Dieses hielt nun wirklich lange, leider war es aber eines Tages zu klein für unsere nicht mehr ganz so kleine Tochter und ausserdem gab es den Geist auf, als sie mal wieder in ein anderes Zimmer umziehen wollte.
Es musste also ein neues Bett her und was sagte die gute Luise, als wir im Laden standen? “Ich will wieder dieses Bett.” “Und ich will dieses Bett nicht mehr”, antwortete ich. “Aber ich will dieses Bett und kein anderes”, gab mein geliebtes Töchterlein zurück. “Und ich will alles andere, nur nicht dieses Bett”, lautete meine Antwort. Die weiteren Details erspare ich euch und ich werde auch nicht erzählen, wie wir es fertig gebracht haben, das Ungetüm in unser winziges Auto zu quetschen. Falls ihr aber heute im Möbelgeschäft eine sehr wütende Mama mit einer sehr wütenden Tochter gesehen habt, dann wisst ihr jetzt, wer das war. Am Ende bekam Luise ihren Willen, aber nur, weil die den Preis des Bettes inzwischen so gesenkt haben, dass mir irgendwann die Gegenargumente ausgingen.
Ich hoffe, die haben in der Zwischenzeit nicht nur am Preis gearbeitet, sondern auch an der Aufbauanleitung und an der Widerstandsfähigkeit. Obwohl ich ja nicht damit rechne, dass es die gleichen Attacken über sich ergehen lassen muss wie sein Vorgänger.
abbiamo un piatto pieno; prettyvenditti.jetzt