Gestern war es endlich so weit und ich habe ein Projekt in Angriff genommen, dass schon länger auf meiner “Warteliste” stand: Beton gießen! Was zu Zeiten meiner Baustellenpraktika noch eine der lästigsten Tätigkeiten war ist im elterlichen Garten und wenn es um Dekorationsgegenstände geht auf einmal (fast) pures Vergnügen…
Die Zutaten sind schnell aufgezählt: diverse alte Plastikschüsseln und -formen, Speiseöl (zum Einölen der Formen) und alte Teller. Unverzichtbar sind auch Gummihandschuhe, ein Eimer zum Anrühren der Masse und Plastikfolie zum Abdecken. (Vorsicht, Sauerei!) Anleitungen und Inspiration gibt es z.B. in Camilla Arvidssons Buch “Garten-Deko aus Beton selbstgemacht”.
Für den ersten Versuch haben wir einen Eimer Blitz-Zement-Mörtel aus dem Baumarkt geholt, schließlich mag Geduld ja eine Tugend sein, ist bei mir allerdings immer noch eher Mangelware. Mehrere Tage Warten bis man das Ergebnis endlich sehen kann? Öh, wenn’s denn auch schneller geht…
Tatort: Garten. Das Ganze ist eine ziemlich dreckige Angelegenheit, deshalb empfiehlt es sich, doch eher im Freien auf einer Plane zu arbeiten. Zuerst müssen die Formen eingeölt werden, sonst löst sich die Masse nicht oder nur schlecht aus der Form. Der Teller dagegen wurde nicht eingeölt, sonst verbindet er sich nicht mit dem Beton. Wenn alles bereit liegt geht es ans Anmischen der Masse mit Wasser. Die Masse darf nicht zu flüssig sein, ich würde sagen, so etwa Puddingkonsistenz darf es schon sein. Dann muss es schnell gehen…
Für die Teelichter: Die Form nicht ganz voll gießen, anschließend sofort den Teelichteinsatz in die feuchte Masse drücken (wir haben hier die Kappen von Haarspraydosen u.ä. verwendet) und festhalten. Der Einsatz hält leider nicht von selbst sondern wird immer wieder rausgedrückt, deshalb muss man sich hier ein paar Minuten gedulden bis die Masse fest ist. Das geht – dank Blitz-Zement-Mörtel- aber sehr schnell. Für solche kleinen Projekte ist er – wenn man das richtige Mischungsverhältnis raus hat – ideal. Eine größere Schüssel ist uns aber leider zerbrochen. Für Muster oder ähnliche Verzierungen taugt er allerdings nichts, die Masse wird zu schnell fest.
Für die Unterteller: den Teller in die frisch gegossene Masse drücken, darauf achten, dass Form und Teller gerade sind und halten bis die Masse angetrocknet ist. Vorher die Position prüfen und eventuell überquellenden Beton vom Teller wischen, wenn er erst mal trocken ist lässt er sich nicht mehr so einfach entfernen.
Wenn die Masse fest ist (bei normalen Beton dauert dies ein paar Tage!) dreht ihr die Formen um und klopft vorsichtig auf die Unterlage, dann rutscht euer Werk aus der Form.