Beth Ditto
„Fake Sugar“
(Sony)
Beth Ditto zählt zweifellos zu der Sorte Menschen, denen man im Leben nicht gram sein kann. Naja gut, eine kleine Ausnahme gibt es schon, denn hätte sie ihre wunderbare Band Gossip vor einem Jahr nicht einfach so sang- und klanglos verschwinden lassen, die Welt wäre heute vermutlich ein kleines Stück besser. Schwamm drüber. Schließlich macht sie ja noch Musik, oder? Und zwar nicht unbedingt die schlechteste. Ditto hatte ja 2011 schon mal mit ihrer Solo-EP vorgefühlt, wo denn die Reise hingehen könnte, wenn sie den Karren allein steuert und damals standen so ziemlich alle Zeichen auf Club und Dance. Offenbar ist sie von diesem Kurs deutlich abgekommen, denn auf ihrem ersten Longplayer finden sich weit mehr Bezüge zum Gitarrenriff als zur Diskokugel und ein klein wenig scheint es, als wolle sie lieber das Erbe ihrer früheren Band verwalten. Auch wenn hier nichts mehr indie oder alternativ ist.
Sondern größtenteils ziemlich dick wummernder Blues- und Soulrock der mitreißenden Sorte. Schon mit dem Einstieg „Fire“ gibt sie dem Affen mächtig Zucker und später beim wild stampfenden „Oo La La“ nimmt sie sich wie eine amerikanische Variante von Francoise Cactus aus – „Je ne sais pas, pourquoi?“ Der schönste Song gelingt ihr, wie könnte es anders sein, mit „Oh My God“, einem glasklaren Gossip-Ableger, der ordentlich vorwärtsbrettert und Dittos Stimme über mehrere Oktaven schickt. Natürlich geht nicht alles gut, manches gerät etwas schwülstig oder gar angekitscht, „We Could Run“ oder „Love In Real Life“ sind dazu die passenden Beispiele. Letztendlich sind wir froh, daß der Durchschnitt bei ihr landet und nicht sie beim Durchschnitt. Ohnehin läßt sich beobachten, wie Ditto als schillernde, queere und selbstbestimmte Persönlichkeit den Mainstream mittlerweile mühelos aus ihrer Position dirigiert, sie muß sich dafür gar nicht großartig verbiegen. Ein Grund mehr, ihr fast alles durchgehen zu lassen. https://www.bethditto.com/
21.09. Berlin, Huxleys
22.09. Hamburg, Reeperbahn Festival
26.09. Köln, E-Werk
27.09. München, Muffathalle
28.09. Wien, Arena
01.10. Zürich, Volkshaus
05.10. Frankfurt, Batschkapp
„Fake Sugar“
(Sony)
Beth Ditto zählt zweifellos zu der Sorte Menschen, denen man im Leben nicht gram sein kann. Naja gut, eine kleine Ausnahme gibt es schon, denn hätte sie ihre wunderbare Band Gossip vor einem Jahr nicht einfach so sang- und klanglos verschwinden lassen, die Welt wäre heute vermutlich ein kleines Stück besser. Schwamm drüber. Schließlich macht sie ja noch Musik, oder? Und zwar nicht unbedingt die schlechteste. Ditto hatte ja 2011 schon mal mit ihrer Solo-EP vorgefühlt, wo denn die Reise hingehen könnte, wenn sie den Karren allein steuert und damals standen so ziemlich alle Zeichen auf Club und Dance. Offenbar ist sie von diesem Kurs deutlich abgekommen, denn auf ihrem ersten Longplayer finden sich weit mehr Bezüge zum Gitarrenriff als zur Diskokugel und ein klein wenig scheint es, als wolle sie lieber das Erbe ihrer früheren Band verwalten. Auch wenn hier nichts mehr indie oder alternativ ist.
Sondern größtenteils ziemlich dick wummernder Blues- und Soulrock der mitreißenden Sorte. Schon mit dem Einstieg „Fire“ gibt sie dem Affen mächtig Zucker und später beim wild stampfenden „Oo La La“ nimmt sie sich wie eine amerikanische Variante von Francoise Cactus aus – „Je ne sais pas, pourquoi?“ Der schönste Song gelingt ihr, wie könnte es anders sein, mit „Oh My God“, einem glasklaren Gossip-Ableger, der ordentlich vorwärtsbrettert und Dittos Stimme über mehrere Oktaven schickt. Natürlich geht nicht alles gut, manches gerät etwas schwülstig oder gar angekitscht, „We Could Run“ oder „Love In Real Life“ sind dazu die passenden Beispiele. Letztendlich sind wir froh, daß der Durchschnitt bei ihr landet und nicht sie beim Durchschnitt. Ohnehin läßt sich beobachten, wie Ditto als schillernde, queere und selbstbestimmte Persönlichkeit den Mainstream mittlerweile mühelos aus ihrer Position dirigiert, sie muß sich dafür gar nicht großartig verbiegen. Ein Grund mehr, ihr fast alles durchgehen zu lassen. https://www.bethditto.com/
21.09. Berlin, Huxleys
22.09. Hamburg, Reeperbahn Festival
26.09. Köln, E-Werk
27.09. München, Muffathalle
28.09. Wien, Arena
01.10. Zürich, Volkshaus
05.10. Frankfurt, Batschkapp