Beth Ditto „EP“ (Deconstruction)
Wohin die musikalische Reise bei Beth Ditto geht, ließ sich ansatzweise schon bei der letzten gemeinsamen Produktion mit ihrer Hausband The Gossip erahnen, schon auf „Music For Men“ wurden für manchen Song die vormals favorisierten Gitarren in die Ecke gestellt und dem synthetischen Beat gehuldigt. Schlecht klang das keineswegs, warum also, wird sich die Teilzeitmuse von Zopfträger Lagerfeld gedacht haben, nicht noch eine Ehrenrunde drehen, wenn’s denn so viel Spaß macht. Das Duo von Simian Mobile Disco ließ sich von der Idee ebenfalls begeistern – fertig war die 12“.
Die Glitzerkugel haben die drei nun zwar nicht neu erfunden, trotzdem ist ihnen eine kleine, feine Abwechslung zum gewohnten Gossip-Sound, den man nun mal mit Dittos Präsenz verbindet, gelungen. „I Wrote The Book“ kann man getrost einigen autobiografischen Bezug attestieren („The runaround will wear you out, you break it off, I'll break you down, the world is full of good intentions, paradise is full of lies, tell you they love you but fail to mention, who they were with again last night ...“), auch „Good Night Good Morning“ federt locker unterm Stroboskop. Disko der späten 80er und frühen 90er ist das Stichwort, bei „One Heart Surgery“ stand natürlich Adamskis „Killer“ Pate, mit dem geschmeidigen „Do You Need Someone“ ist der beste Song am Schluß gelandet. Mehr als ein Pausenfüller.