Die nervende Paywall bei Spiegel Online
Es begann schon vor längerer Zeit, als immer mehr Artikel hinter einer Paywall verschwanden. Das brachte aber wohl kaum Benutzer dazu, dafür zu bezahlen – so gut sind die nach wenigen Sätzen ausgeblendeten Artikel wohl auch nicht, dass die Leute da reihenweise zuschlagen.
Der Trick mit den immer kleineren „Warnhinweisen“
Es erzeugt jetzt beim schon nicht mehr sehr geneigten Leser regelrecht Frust, wenn er bei einer eiligen Recherche trotz Kenntnis des perfiden Mechanismus immer wieder mal versehentlich eine Seite aufklickt, bei der die Schrift den Kontrast bis zur Unleserlichkeit verliert und nur noch der Lockruf eines Gratis-Monatsabos lesbar bleibt.
Alle paar Minuten poppt Abo-Werbung auf
Ganz ausgesetzt hat aber mein Verständnis für diese Vermarktung, seit zeitweilig bei fast jeder aufgerufenen Spiegel-Online-Seite eine Aufforderung zum Abo-Abschluss das Lesen der Seite verhindert, bis man die Popup-Werbung weggeklickt hat.
Wenn man dann noch bedenkt, wie viel sonstige Werbung bis hin zu Clickbaiting-Artikeln und -Videos da geschaltet wird, ist es nicht mehr weit bis zu dem Entschluss, Spiegel Online aus seinen Recherchen auszuschließen.
Sowas kann man kaum mehr guten Gewissens verlinken!
Die Verlinkung von Spiegel-Artikeln zur Referenz hat dann ja auch keinen Sinn mehr, wenn die eigenen Leser mit solchen Links auf eine Seite geführt werden, auf der es heißt „Erst zahlen, dann lesen!“. Man würde durch solche Links nur zum „Mittäter“.
Mit Internetkultur hat das nicht mehr viel zu tun. Ich kenne die entsprechenden Zahlen der Internetseite Spiegel Online zwar nicht, habe aber schon den Eindruck, dass die Internet-Zeitung besser beraten wäre, ihre Energie nicht auf immer perfidere Mechanismen zum Aussperren von zahlungsunwilligen und zahlungsunfähigen (ja, die gibt es auch!) Lesern, sondern auf die Qualität der Artikel selbst konzentrieren würde…