Beteigeuze: Riesenstern mit Flammenschild

Von Abc
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Donnerstag, 23.06.2011, 12:00 · von FOCUS-Redakteur Michael Odenwald

ESO/P. Kervella Astronomen ist es gelungen, die Nebelgebiete, die den Riesenstern Beteigeuze umgeben, detaillierter als je zuvor abzubilden

Beteigeuze stößt riesige Materiewolken aus, die ihn wie einen flammenden Schild umgeben. Das zeigen neue Bilder, die das Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte geliefert hat.

Durch die Materiewolken bildete sich ein Nebel um den Stern, der sich bis rund 60 Milliarden Kilometer weit von seiner Oberfläche ins All hinaus erstreckt. Das entspricht etwa 400-mal dem Abstand Erde-Sonne. Beteigeuze ist einer der hellsten Sterne am Nachthimmel und selbst am hell erleuchteten Himmel der Großstädte mit bloßem Auge gut sichtbar. Er markiert die linke Schulter des mythischen Himmelsjägers Orion im gleichnamigen Sternbild. Sein korrekter, aus dem arabischen stammender Name lautet „Betelgeuse“, die heutige Bezeichnung rührt vermutlich von einem Schreibfehler bei der Transkription in die lateinische Schrift her.

Alles überstrahlender Stern

Beteigeuze ist ein so genannter Roter Überriese, was durch seinen rötlichen Schimmer am Himmel erkennbar ist. Zudem ist er ein veränderlicher Stern, deshalb schwankt seine Helligkeit, und auch sein Durchmesser variiert zwischen 580 und 960 Millionen Kilometern. In der größten Ausdehnung erreicht er fast den 700fachen Durchmesser der Sonne. In unserem System würde er knapp die Bahn des Riesenplaneten Jupiter erreichen. Im Maximum strahlt der Stern extrem hell: Er sendet 100 000mal mehr Licht aus als unsere Sonne. Ihr Leben ist recht kurz: Ihr nuklearer Brennstoff ist bereits nach einigen Millionen Jahren aufgebraucht. Die Aufnahme erfolgte im Infrarotlicht, da der Stern das für das menschliche Auge sichtbare Licht komplett überstrahlt.

Rote Überriesen haben eines der letzten Entwicklungsstadien im Leben massereicher Sonnen erreicht. In dieser Phase schwillt ihr Durchmesser dramatisch an, und sie stoßen ihre äußeren Schichten ab, so dass sich mehr und mehr Materie in ihrer Umgebung ansammelt. Innerhalb von nur 10 000 Jahren können sie so viel Masse verlieren, wie unsere Sonne enthält. Ursache für diesen Massenverlust sind zwei ineinander greifende Prozesse: Zunächst bewegen sich in der Atmosphäre eines solchen Sterns ständig große Gasblasen auf und ab, „ähnlich dem Brodeln von kochendem Wasser in einem Topf“, beschreibt die Europäische Südsternwarte.

via Beteigeuze: Riesenstern mit Flammenschild – Beteigeuze – FOCUS Online.

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