Beta-Interferone mindestens so wirksam wie Homöopathika

Dt. Ärzteblatt:

Für Kappos steht aber auch fest, dass der langfristige Auswirkung der Beta-Interferone auf die Krankheitsprogression, wenn auch plausibel, so doch letztlich unbewiesen sind.

In den originalen Worten von Prof. Dr. Derfuss und Prof. Dr. Kappos:

However, the rigorously collected data of Shirani and colleagues reinforce the conclusion that the associations between use of interferons and long-term disability, although plausible, remain unproven.

Myelounge hat einen guten Artikel verfasst:

#Beta-Interferone mindestens so wirksam wie Homöopathika

Posted on 19. Juli 2012 by Alexander Otto

+++ VANCUVER Laut Studie konnten kanadische MS-Patienten aus British Columbia nicht wirklich von einer Interferon-Therapie profitieren – zumindest nicht was den Vorschritt ihrer Behinderung angeht – ein zugegeben minderes Kriterium für die Bemessung des Therapieerfolgs.
Viel maßgeblicher als die Ergebnisse solch qualitativ zweifelhafter Studien (Wir erinnern uns an die britische Basistherapie-Studie oder die Untersuchungen an der Stanford University School of Medicine) scheint, dass mit Beta-Interferonpräparaten jährlich geschätzte 6,6 Milliarden US-Dollar Umsatz umgesetzt werden.
Im Lichte dieser Tatsachen erkennt die Schweizer MS-Koryphäe Doktor Professor Ludwig Kappos, dass die langfristigen Auswirkungen der Beta-Interferone auf die Krankheitsprogression letztlich unbewiesen sind und es daher derzeit keinen Grund gibt, auf die Verordnung zu verzichten; via Ärzteblatt
Am Vorbild der Alternativmediziner orientiert, fordern Hersteller und Leitlinienmediziner nun offenbar endgültig die Beweislastumkehr. In Zukunft sollten Kostenträger und Patienten beweisen müssen, dass eine Therapie unwirksam ist. Denn bloß weil die Wirksamkeit eines Medikaments nicht nachgewiesen wird, heißt das ja noch lange nicht, dass es unwirksam ist. Bis zum zweifelsfreien Nachweis des Nichtvorhandenseins des Nichtvorhandenen müssen alle Beta-Interferonpräparate daher verordnungsfähig bleiben – schließlich geht es auch um Arbeitsplätze.

Der Artikel von myelounge ist CC BY-NC-ND 3.0.

Dazu habe ich keinen Kommentar mehr hinzuzufügen.

Studie: doi:10.1001/jama.2012.7625
Editorial von Prof. Dr. Derfuss und Prof. Dr. Kappos: doi:10.1001/jama.2012.8327
Diese Artikel von JAMA sind erfreulicherweise Open Access.


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