Ein besonderes Anliegen von Stefan Liebich sind die Besuche von Pankower Vereinen, Institutionen und Unternehmen. Hintergrundwissen und das Erkennen von Zusammenhängen, das fördert gegenseitiges Verständnis. Diese Vor-Ort-Termine bringen intensivere Informationen als das, was man sich anlesen kann. Zusammen mit Angelika Mai, Referentin für Gesundheit, Soziales, Integration und Verbraucherschutz der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus besuchte er deshalb am Dienstag die Weißenseer Integrationsbetriebe (WIB), einem freien Träger zur Förderung der sozialen und beruflichen Integration behinderter und sozial benachteiligter Menschen.
Geschäftsführerin Katarina Gehring und ihr Team informierten ausführlich, sehr direkt und konkret über das Anliegen, die Arbeitsweise, Erfolge und Schwierigkeiten der WIB. Ihr multiprofessionelles Team bietet Leistungen bei der Betreuung, Beratung, beruflichen Rehabilitation und Integration für psychisch- und suchtkranke Menschen. Beispiele dafür sind die therapeutische Wohngemeinschaft, das betreute Einzelwohnen oder die Werkstatt für behinderte Menschen.
Insbesondere psychische Krankheiten sind in der Regel nicht angeboren. Es handelt sich oft um den bekannten Teufelskreis: Arbeitslosigkeit – Verlust sozialer Kontakte – Sucht – Obdachlosigkeit – Depression. Sicher, auch ich verlasse meine Kaufhalle nicht, ohne eine Obdachlosenzeitung zu kaufen, einen Kaffee mitzubringen oder, wenn ich mich traue, ein kleines Schwätzchen zu halten. Klar, das ist nur der berühmte Tropfen. Aber vielleicht tut er gut. Dennoch bin ich immer beschämt. Die Männer, die ich dort sehe, sind etwa so alt wie ich. Sie könnten Ingenieure gewesen sein. Ich steige in mein Auto und schäme mich für das System. Darum ist es so gut und so wichtig, dass es Angebote wie die der WIB gibt!
Wir haben einige Fragen mitgenommen und hoffen, durch eine zeitnahe Beantwortung, ein wenig helfen zu können.