Am Montag waren Gregor Gysi und Petra Pau im Mauerpark. Genaugenommen auf einer Brache neben dem Park. Vor sieben Jahren hatten sie dort in einer nebligen Herbstaktion illegal eine Wildkirsche und eine Eiche gepflanzt, um die Erweiterung des Mauerparks auf Weddinger Seite zu erzwingen. „Landnahme“ hieß diese vom Bürgerverein Gleimviertel initiierte Aktion und sie war erfolgreich. Seit wenigen Wochen verfügt Berlin tatsächlich über die gesamte potenzielle Weddinger Fläche südlich des Gleimtunnels. Die Bäume, nicht nur die Gysi-Eiche, sondern auch die Pau-Wildkirsche, haben einen prächtigen Eindruck auf die beiden Besucher und ihre Begleiter gemacht. Leider konnte Stefan nicht dabei sein, denn kurzfristig wurde just zu dieser Zeit der Auswärtige Ausschuss Bundestags einberufen.
Der Erfolg der Landnahme hat aber äußerst umstrittene Begleitumstände. Der Berliner Senat und der Bezirk Mitte wollen im Gegenzug für die Erweiterungsfläche des Mauerparks nördlich des Gleimtunnels Bauland für bis zu 600 Wohnungen ausweisen. Davon würde in erster Linie die stadtbekannte Groth-Gruppe profitieren. Gegen dieses Tauschgeschäft formt sich unter der Losung "Grün statt Groth" zunehmend Widerstand, sowohl in Wedding als auch in Prenzlauer Berg. Am Sonnabend den 7. September werden ab 14 Uhr zwei Demonstrationszüge aus Ost und West Richtung Gleimtunnel marschieren und an der Gleim-Oase eine Kundgebung abhalten. Diesmal wird Stefan dabei sein.