Besuch auf der Boone Hall Plantation

Von Mandy

…oder vielen auch besser bekannt als Mont Royal aus Fackeln im Sturm. Nachdem wir noch ein wenig durch Charleston geschlendert sind, geht´s mit dem Auto in 20 Minuten zu der ehemaligen Baumwollplantage. Am Eingang kaufen wir noch unsere Tickets und kurz darauf stehen wir auch schon vor ihr: Der berühmten Avenue of Oaks.

Avenue of Oaks

Die von uralten Eichen gesäumte Auffahrt der Boone Hall Plantation soll zu den schönsten Eichenalleen in den Vereinigten Staaten zählen. Für mich ist sie, im Vergleich zur Allee der Wormsloe Plantation bei Savannah, zwar nicht ganz sooo imposant, aber was ich hier schöner finde, ist die Tatsache, dass am Ende auch ein typisches Südstaaten-Herrenhaus auf uns wartet. Und mit der Titelmelodie von Fackeln im Sturm im Kopf, habe ich auch fast das Gefühl, dass gleich Orry Main auf seinem Pferd an mir vorbei in Richtung Haus prescht…

Als ich ein paar Fotos im Kasten habe (was gar nicht so einfach ist, wenn ständig ein Auto dort lang fährt), fahren wir die Auffahrt entlang und stellen unser Auto schließlich auf dem großen Parkplatz rechts vom Haupthaus ab. Zuerst entschließen wir, uns im Visitor Center für die Hausbesichtigung anzumelden & werden für die nächste Tour in einer Stunde gebucht.

Tour über die Plantage

Die Zeit dazwischen nutzen wir für eine Tour mit dem Planwagen über einen Großteil der  Plantage, die auch heute noch bewirtschaftet wird. Baumwolle wird hier allerdings nur noch für die Schulkids zu Demonstrationszwecken angebaut. Wir genießen die Fahrt entlang von Obstfeldern, kleinen Seen und moosbehangenen Eichen und lauschen den Erzählungen unseres Fahrers.

Neben diesen niedlichen Gefährten, schwimmen in diesen Gewässern aber auch Alligatoren…


The Boone Hall Mansion

Nach der Fahrt ist es auch schon soweit und wir können das Haus von innen besichtigen.

Die berühmte Vorderansicht des Hauses aus “Fackeln im Sturm”

Wir fanden es ganz nett so ein Herrenhaus mal von innen zu sehen, aber man sollte sich davon nicht allzu viel erwarten. Es sieht weder so aus wie in Fackeln im Sturm, noch kann man das ganze Haus besichtigen. Da es sich nämlich noch in Privatbesitz befindet und die obere Etage bewohnt wird, hat man nur Zutritt zu den Räumen im Erdgeschoss und diese sind zwar schön, aber ich denke, da gibt es im Süden der USA noch wesentlich interessantere Herrenhäuser zu sehen. Fotografieren ist leider auch nicht erlaubt, weshalb es nur Außenaufnahmen vom Haus gibt.

Hier könnte ich ewig sitzen…

…und die Aussicht auf die Eichenallee genießen

Danach schlendern wir noch ein wenig durch die wunderschönen Gartenanlagen und essen eine Kleinigkeit an dem Café der Boone Hall Plantation. Die Plantage war übrigens nicht nur Filmkulisse für Fackeln im Sturm, sondern auch für Wie ein einziger Tag, Alex Haley`s Queen und Roots und zuletzt haben Ryan Reynolds und Blake Lively hier geheiratet. Aber auch für Normalsterbliche ist diese romantische Location für Hochzeitsfotos-, und Feiern sehr beliebt – was ich voll und ganz nachvollziehen kann. Wenn ich die Möglichkeit und das nötige Kleingeld dafür hätte…*ich träum mal eben weiter..*

Das Herrenhaus von der Rückseite

The Slave Street

Nach unserem Rundgang im Haus und den Gartenanlagen, schauen wir uns schließlich die Slave Street mit ihren neun erhalten Sklavenhäusern an – die Schattenseite einer solch prachtvollen Plantage wie es sie überall im Süden zu finden gibt.

Die Häuser, in denen früher die Sklaven lebten, sind heute zum Museum ausgebaut & geben einen guten Einblick in die damaligen Verhältnisse auf der Plantage. Außerdem erfährt man hier noch einiges zur Geschichte der Civil Rights. Trotzdem ist es heutzutage schwer vorstellbar wie hart das Leben damals für die Sklaven gewesen sein musste und irgendwie weigert sich mein Verstand das mit diesem sonst so schönen Ort zu vereinbaren. Augenblicklich muss ich an den Film 12 Years a slave denken, der aufgrund seiner wahren Geshichte, einen sehr realen, brutalen Eindruck von solch einem Sklavenleben vermittelt.

Nachdem wir uns die Hütten eingehend angeschaut haben, spazieren wir zu guter Letzt noch einmal die traumhafte Eichenallee zurück zu unserem Auto.

Drei Stunden haben wir am Ende auf der alten Plantage verbracht, als wir schließlich aufbrechen. Als wir die Auffahrt zurück fahren, bin ich ein wenig traurig, denn dies ist unser letzer Tag in den Südstaaten und obwohl Florida auf uns wartet, hätte ich bzw. wir sehr gern noch mehr Zeit in diesem Teil der USA verbracht. Wunderschön war´s ♥ und ich glaube die Westküste der USA wird jetzt zugunsten der Südstaaten noch ein wenig länger auf meinen Besuch warten müssen;)

Für uns geht´s an diesem Tag noch weiter nach Beaufort, da die Übernachtungspreise in Charleston und rundherum zum Freitag leider selbst in durchschnittlichen Motels doppelt so hoch sind als unter der Woche. Beaufort ist ein kleiner Ort zwischen Charleston und Savannah, wo u.a. auch sehr viele Szenen für Forrest Gump gedreht wurden. Dort lassen wir den schönen Tag bei einem Essen im Luther`s Rare & Well Done Steakhouse im Henry C. Chambers Waterfront Park ausklingen, bevor es am nächsten Morgen weiter nach St. Augustine in Florida geht.

Hier überquert Forrest Gump die Brücke um zu seinem Lauf quer durch die Staaten zu starten

Im historischen Zentrum von Beaufort

Fazit zur Boone Hall Plantation

Für uns war der Besuch der Boone Hall Plantation definitiv eine weiteres Highlight unserer Ostküsten-Tour und ich würde die Plantage jedem weiter empfehlen, der sich in Charleston aufhält. Sie ist zum einen historisch, architektonisch und landschaftlich sehr interessant und schön und zum Anderen mit dem Auto in nur 20 Minuten erreichbar.

Weitere Infos & Tipps

Boone Hall Plantation

  • Offizielle Homepage
  • Preise: Erwachsene 20$ / Kinder ab 6 Jahre 10 $
  • Parken: Kostenlos vor Ort
  • Essen & Trinken: Es gibt ein kleines Café, aber die Auswahl ist nicht so besonders. Besucher empfehlen sich selbst etwas mitzubringen und vor Ort an einem der Picknick-Tische oder am Café zu essen. So haben wir das auch gemacht und es ist kein Problem.
  • Zeit: Für die Plantage sollte man mindestens 2 Stunden einplanen, um alles zu sehen.
  • Hinkommen: Von Charleston aus mit dem Auto in 20 Minuten zu erreichen. Alternative zum Auto: Der Hop-on Hop-Off Trolley.

Übernachten: In Beaufort im Quality Inn at Town Center. Preis für 1 Ü im DZ: 60  Euro. Gebucht über Booking.com. Gutes Motel mit Pool, ohne Frühstück. Würden wir wieder buchen.

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