Österreich hat einen neuen Sommelier-Staatsmeister
Andreas Jechsmayr
ist neuer Bester Sommelier Österreichs. Der Oberösterreicher mit Arbeitsplatz im Landhotel Forsthof in Sierning, sicherte sich am 5. November 2018 in einem mitreißenden Finale vor rund 200 Zusehern den Titel. Auf ihn wartet die ehrenvolle Aufgabe, Österreich im März 2019 bei der Sommelier-Weltmeisterschaft in Antwerpen zu vertreten. Über den grandiosen 2. Platz kann sich Suvad Zlatic (Raffl´s Star Hotels, St. Anton) freuen, der ebenso ausgezeichnete 3. Platz ging an René Antrag (Restaurant Steirereck, Wien).
Das Niveau aller teilnehmenden Sommeliers war so hoch wie nie zuvor. Praktisch alle Teilnehmer verfügen über Erfahrung in der internationalen Spitzengastronomie, die meisten haben bereits eine Reihe von europa- und weltweiten Sommelier-Wettbewerben bestritten. Unter ihnen befinden sich Namen der heimischen Top-Sommelerie, aber auch einige, die in der Ferne gastronomische Karriere machten.
Auf die 20 Wettbewerbskandidaten wartete zunächst eine schriftliche Arbeit, die bereits auf höchstes internationales Niveau ausgerichtet war. Im Anschluss ging es darum, in einer Blindverkostung Weine zu erkennen und - ohne tatsächlich zu wissen, was es ist - eine Empfehlung für den perfekten Einsatz im Rahmen eines Menüs zu argumentieren sowie einen formvollendeten Weinservice durchzuführen.
Erst am Abend wurden schließlich die Namen jener drei Teilnehmer bekannt gegeben, welche am besten abgeschnitten hatten und im Rahmen eines Galadinners nun live auf der Bühne vor rund 180 Gästen ihr Können zeigen konnten. Dem internationalen Anspruch entsprechend wurde fortan in englischer Sprache kommuniziert. Gleich bei der ersten Aufgabenstellung war Vielseitigkeit gefragt, als drei Weine blind zu erkennen und für drei verschiedene Zielgruppen zu präsentieren waren: zunächst für Profis mit einer kompletten technischen Beschreibung, dann für Gäste in einem Empfehlungsgespräch und anschließend in der Rolle als Chef-Sommelier für das fiktive Serviceteam. Bei den drei Weinen handelte es sich jeweils um die Sorte Blaufränkisch aus drei verschiedenen DAC-Gebieten des Burgenlands.
Neben diversen weiteren Aufgaben standen sich am Ende alle drei Kandidaten auf der Bühne gegenüber. Unter anderem wurden ihnen zehn Fotos von internationalen Weingütern und Weinpersönlichkeiten gezeigt, welche sie schnellstmöglich erkennen mussten.
Als finale Aufgabe galt es, eine Flasche Champagner Ruinart auf die bereitgestellten neun Gläser gleichmäßig aufzuteilen, ohne je bei einem Glas ein zweites Mal nachzuschenken. Dass die Anzahl der Schaumweingläser nicht die angekündigte war, durchschauten alle drei Kandidaten und bewiesen auch beim Einschenken gleichermaßen viel Geschick.
(Foto: Christine Miess)