Japan ist nicht gerade um die Ecke und Englisch ist auch keine Stärke der meisten Onlineshops dort. Deshalb gestaltet sich das Einkaufen im japanischen Internet oftmals als Tortur. Als wäre das nicht genug, muss man oftmals eine japanische Adresse angeben, weil die Shops nicht ins Ausland liefern. Da kann man doch gleich aufgeben.
Einkauf über Umwege
Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Auslandssperre zu umgehen. Sogenannte Proxy-Shopping-Services befreien dich von der Sperre und du kannst ungestört shoppen. Denn dabei handelt es sich um Einkaufsfirmen, über die du die Produkte diverser Onlineshops bestellen kannst. Diese werden dann an die Proxy-Firma geliefert und von dort ins Ausland, also zu dir, weitergeleitet.
Die Gebühren hierfür liegen meist bei 10-20€, weshalb es sich eher bei größeren Einkäufen lohnt. In Foren erlebt man auch Gruppen-Einkäufe, bei denen sich mehrere Personen zusammentun und dann eine große Bestellung aufgeben und die Kosten teilen.
Die verschiedenen Anbieter
Es gibt mehrere Anbieter dieser Proxy-Dienste, über die man japanische Produkte kaufen kann. Wir nennen euch drei davon, um euch die Entscheidung leichter zu machen. Übrigens akzeptieren alle drei Anbieter PayPal-Zahlungen!
Buyee.jp
Als einfachsten Anbieter für Ausländer haben wir Buyee.jp vom Großunternehmen Tenso ausgemacht. Dieser erlaubt Einkäufe über diverse Portale, wie Rakuten, Yahoo Shopping, Amazon und einige Auktionshäuser. Nachteil ist jedoch, dass du nicht in sehr speziellen Onlineshops bestellen kannst, die nicht in der Liste von Buyee sind.
Dafür ist Buyee deutlich günstiger als individuelle Proxy-Services. Man gibt in Buyee einen Suchbegriff auf Japanisch ein (Google Übersetzer hilft!) und kauft den Artikel über die Suchmaske bei Buyee. Dann werden die Produkte zum Buyee-Lager geliefert, was bis zu 7 Werktage dauern kann. Ist alles im Lager, kann man optional einen sogenannten Konsolidierungs-Service bestellen, damit alle Produkte in ein Paket gepackt werden, sodass man Liefergebühren spart.
Zum Schluss bezahlt man die Liefergebühr für den jeweiligen Lieferservice (EMS, Airmail etc.) und wartet auf sein Paket. Wir empfehlen euch, die Versicherungspauschale für die Lieferung zu bezahlen (nicht inkludiert), da selbst beim teuren EMS Pakete verlorengehen können und Buyee ohne Pauschale nicht in Aktion tritt.
Zenmarket.jp
Auch Zenmarket bietet den Service an, teilweise sogar günstiger und mit mehr Onlineshops im Portfolio. Leider hat der Service zur Testzeit Probleme bei der Anmeldung gemacht, weshalb wir hier keine genaueren Auskünfte geben können. Aber einen Versuch ist es wert!
Treasure-japan.com
Solltest du etwas von einem speziellen Shop brauchen, der bei Buyee und Zenmarket nicht verfügbar ist, hilft dir Treasure-japan weiter. Dort kannst du einfach die Produkt-URL eingeben und es dir kaufen lassen. Leider ist TJ teurer als die Konkurrenten und lässt sich den Extraaufwand gut bezahlen. Dennoch ist das Team kompetent und die Bestellung wird pflichtbewusst bearbeitet.
Zoll und GDSK
Da Japan nicht dem EU-Raum angehört, muss bei Importen Steuer und ggf. Zoll bezahlt werden. Die Mehrwertsteuer für Importe wird ab einem Gesamtwert (Produktpreis+Versandkosten) von 22€ fällig, wobei manchmal der Zoll auch bei ca. 25€ die Ware durchwinkt. Man muss aber Glück haben. Über dieser Grenze muss der Käufer die sogenannte Einfuhrumsatzsteuer bezahlen. Diese ist im Grunde genommen die einfache Mehrwertsteuer, nur eben für Importe. Diese liegt wie im Inlandskauf bei 7-19% je nach Warenart.
Ab 150€ Gesamtwert des Imports muss der Käufer auch eine Zoll-Gebühr bezahlen. Diese wird unter Maßgabe der Produkte im Paket einzeln berechnet. Wir können euch pauschal keine Prozentangabe geben, weil es einen ganzen Katalog mit verschiedenen Prozentsätzen, je nach Produktart, gibt. Aber oftmals fällt diese geringer aus als befürchtet. Einen groben Überblick bringt euch dieser Online-Rechner für Importe.
Eine Faustformel für Importe über 150€ ist:
( ( Warenwert + Versandkosten ) * Zoll ) * EinfuhrumsatzsteuerIm Netz der GDSK
Eigentlich nur bei China-Importen der Fall, aber manchmal kann ein Paket vom Dienstleister GDSK (Gesellschaft der Schnellkuriere) abgefangen werden. Dieser hat Verträge mit bestimmten Versandlieferern und bekommt die Ware ausgehändigt. Dann flattert ein Brief bei euch ins Haus mit der Aufforderung einen kleinen Betrag (<30€) zu bezahlen, damit die GDSK die Zollabwicklung übernimmt.
Nicht erschrecken beim Brief! Die GDSK arbeitet zwar mit unfairen Mitteln, aber das ist alles legal und hat seine Richtigkeit. Man hat jedoch die Möglichkeit der Selbstverzollung, sodass die GDSK das Paket freigeben muss ohne Geld zu bekommen. Alle Infos hierzu findet ihr auf dieser Website.
Wir hoffen, dass euch dieser kleine Guide für Japan-Importe in Zukunft helfen wird und wünschen frohes Shoppen! 🙂