Während ich im Paradies weilte, um Zigaretten zu holen, habe ich „die Arena“ von Stephen King gelesen. Das hätte ich nicht tun sollen.
Stephen schreibt zwar ungemein spannend und einmal angefangen, kann man nicht aufhören sein Buch fertig zu lesen. Notabene ein Wälzer mit über 1200 Seiten. Er ist ein brillanter Schriftsteller, der alle Regeln der Kunst beherrscht.
Doch seine „Arena“ fand ich schrecklich. Eine Aneinanderreihung von menschlichen Abgründen, ein Kabinett des Schreckens. Er liebt es offensichtlich, seine Figuren reihenweise abzumurksen und seine Fantasie kennt dabei keine Grenzen. Mir graut vor dem Geist, der dahinter steckt.
Ich werde nie mehr ein Buch von ihm lesen, auch wenn er einer der meist gelesenen Autoren ist. Genauso wenig wie ich nie mehr ein Buch von Dan Brown lesen werde, einem anderen amerikanischen Bestseller-Autor, der unter anderem den „Da Vinci Code“ geschrieben hat. Auch er ist ein blutrünstiger Kerl und liebt es seine Figuren zu quälen. Dazu schreibt er noch extrem langfädig.
Ich will mich nicht mit diesen Koryphäen des Metiers messen, denn schliesslich zählt, wie überall, der Erfolg. Und die Geschichten, die ich schreibe, sind meilenweite davon entfernt. Sie verkaufen sich bloss in homöopathischen Dosen.
Das wird wohl auch mit meinem letzten Werk „Affenhirn“ so sein, das gerade erschienen ist. Eine Geschichte, die ich einfach schreiben musste, denn schliesslich ist sie Armins Geschichte und ich hatte es ihm versprochen. Darin wird von einer Episode aus seinem Leben berichtet, in der er innerhalb drei Wochen vom Vagabunden zum Direktor geworden ist – und zurück. Das alles, wie könnte es bei Armin anders sein, unter äusserst dubiosen Umständen. Vermutlich war es nur einer seiner Träume. Doch das spielt keine Rolle. Das ganze Leben ist ja nichts anderes als ein Traum.
Lasst euch nicht zum Affen machen. Euer Traumperlentaucher