Best of 2012

Von Kultussen

Liebe Leserinnen und Leser,

vielen Dank, dass Ihr uns dieses Jahr durchschnittlich 200fach pro Tag angeklickt und gelesen habt – das sind rund 73000 Besucher im 2012!
Silvester ist ja immer ein guter Zeitpunkt, um zurückzuschauen. Da an dieser Stelle das ganze Jahr lang Kunst im Zentrum stand, blickt eine Kultusse zum Jahresende über den Tellerrand und zieht in den anderen Kultursparten eine persönliche Bilanz.
Best of... LiteraturUm diesen Beststeller kam ja kaum jemand herum im letzten Jahr. So konnte auch die Kultusse nicht widerstehen und kaufte sich ein Exemplar von „Der Hunderjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ von Jonas Jonasson (Wer hat jetzt an „Fity Shades of Grey“ gedacht, wer?). Sie las die ersten drei Seiten und kugelte sich vor Lachen. Das geschieht wirklich sehr, sehr selten, der Kultusse huscht beim Lesen normalerweise noch nicht einmal ein Lächeln übers Gesicht – ausgenommen bei den Büchern von Terry Pratchett... Diese ersten drei Seiten waren also dermassen toll, dass die Kultusse allen im Freundeskreis das Buch empfahl. Die Monate verstrichen, die Kollegen lasen das Buch – nur die Kultusse ist bis heute nicht über diese drei Seiten herausgekommen. Aber es sind wirklich ganz tolle Seiten und darum fasst sie an dieser Stelle den ersten Vorsatz fürs neue Jahr: Dieses lustige Buch fertig lesen!
Best of... Pop&RockIm Winter an einem Sonntagabend ein Konzert anzusetzen, grenzt an Körperverletzung. Ausschlafen, rumfläzen, Teeli trinken, Wollsocken tragen – und dann, wenn die Temperatur sich ihrem Tagestiefpunkt nähert, wieder rausgehen in den Schnee, noch dazu in die Reithalle, vor der die Stadt weder Salz noch Steinchen streut und die Ausrutschgefahr am grössten ist? Neee... Doch! Alle Argumente der Kultusse, am 9. Dezember nicht mehr rauszugehen, wurden in den Wind geschlagen, und so schleppte sie sich mit rund 50 anderen in den Dachstock ans Konzert der US-Rocker Spain. 
So viel Platz, so gute Sicht, so gute Musik – ein kleines Konzert wurde zum grossen Musikhighlight! Vorsatz fürs neue Jahr: Tolle Konzerte besuchen.
Best of... KlassikUiuiui, in diesem Feld weist die Kultusse ja ein grosses Manko auf. Die meisten Arien kennt sie aus der Pizza-Werbung. Aber das wird sich jetzt ändern. Der Kultussen-Mann schenkte zu Weihnachten Opernkarten. Und der Kultussen-Leser Herr M. ein Mixtape mit Werken von Händel, Bach, Mozart & Co. Das Lieblingsstück der Kultusse: Bachs Cello-Suite No1 Prelude:

Vorsatz fürs neue Jahr: Mehr in die Oper gehen und mehr Mixtapes machen, halt mit CDs, aber immer noch besser, als diese wunderbare Tradition sterben zu lassen!
Best of... FilmSo selten wie 2012 war die Kultusse noch nie im Kino (die Bilanz würde sich noch etwas nach oben korrigieren, wenn sie es heute noch in die Vorstellung von „The Hobbit“ schafft, aber die Chancen stehen schlecht...). Und das wenige, was sie gesehen hat, begeisterte sie kaum. Da war der zweite Teil von „Sherlock Holmes“, der sich nicht einmal mehr wegen Robert Downey Jr. zum Sehen eignet, da war „The Dark Knight Rises“, der besser nie aus der Produktionsstube aufgestiegen wäre. Immerhin ganz toll: „The Best Exotic Marigold Hotel“. Auch ein Highlight: Die vielen Oscars für „The Artist“, den wir ja an dieser Stelle schon ausführlich lobten. Und ein wundervolles Weihnachtsgeschenk von einem wundervollen Menschen: Der Weihnachtsklassiker „The Shop Around the Corner“ von 1940 mit James Stewart (da kann Robert Downey einpacken!):

Rührend, zum Weinen schön. Vorsatz: Noch viel mehr Klassiker schauen.
Best of... TheaterAuch eine Sparte, welche die Kultusse 2012 etwas stiefmütterlich behandelte. Beruflich konnte sie im Frühjahr die deutsche Schauspielerin April Hailer interviewen, eine spannende Frau, die im Mai 2013 mit „Heisse Zeiten“ im Theater National in Bern auf der Bühne stehen wird. Vorsatz 2013: Wirklich mehr ins Theater gehen (so wie die andere Kultusse!!).

Best of... Fernsehen
Uff, schwierig. Die Kultusse ist ja ein Serienjunkie und hat sehr viele gute Sachen gesehen. Was blieb hängen? "Homeland", weil die so schön mit der Terrorparanoisa spielt. "New Girl", weil die Kultusse die Lebenssituation der Protagonisten so gut nachvollziehen kann (und natürlich wegen der tollen Kleider von Zooey Deschanel). Grosse Enttäuschung: "Girls". Eine Frauenserie über Sex und Beziehungen mir realistischen Charakteren und realistischen Themen - klingt eigentlich ganz gut. Der Kultusse war dieser Realismus dann aber doch eine Spur zu feucht und pilzig und schmatzig. Dann doch lieber "Once Upon a Time", weil es darin um Märchenfiguren geht, die in unsere Welt katapultiert wurden (und weil die Prinzessinen ganz taff sind):

All diese Serien sah sie sich übrigens auf DVD an. Weil es dort die Originaltorspur gibt. Und weil jemand im Haushalt die digitalen Sender einschaltete und jetzt totales Senderchaos herrscht... Aber seit SF nun SRF ist, ist TV schauen eh nicht mehr das gleiche. Vorsatz: Endlich "Borgen" und "Game of Thrones" schauen, die seien ja wirklich spitze.