Best Mother Award – ein Lob für andere Mütter

JesSi von Feiersun hatte die grandiose Idee für einen Award, den man richtig ausdruckt und spontan oder wohl überlegt bestimmten Müttern verleiht. Als Aufkleber oder Button oder einfach so. Best Mother Award nennt sie das.

Ich habe mir bereits eines der Bilder gleich heruntergeladen und dachte darüber nach, es auszudrucken und real zu verleihen.

Aber ich glaube, ich hätte Hemmungen, einer Fremden so einen Award in die Hand zu drücken. Aber dann wusste ich mit einem Mal, dass es zwei Mütter gibt, denen ich diese Auszeichnung sofort überreichen würde.

Ich bin vielleicht niemand, der eine durchdachte Laudatio so ganz spontan halten kann. Und ich würde doch gerne alles sagen, dass ich im Kopf habe, wenn ich an die beiden denke.

Daher mache ich das nun hier. Die beiden sind nämlich nicht nur Freundinnen von mir, sondern eben auch Leserinnen unseres Blogs und so dürfte meine schriftliche Ansprache sie erreichen.

Zuerst widme ich einer der beiden diesen Post und die andere bekommt natürlich auch einen eigenen. Natürlich mache ich das anonymisiert. Doch die beiden werden sich ganz sicher erkennen.

Die erste Supermama ist meine langjährige Freundin Cathérine:

Liebe Cathérine,

wann immer Du hart mit Dir ins Gericht gehst und Dir vorwirfst, als Mutter irgendwie an irgendwelchen Stellen nicht gut genug zu sein, möchte ich sagen:

Oh doch! Du bist viel mehr als nur gut genug!

Ich habe Dir gegenüber einen Vorteil: Ich kann Dich von außen betrachten und mir die Freiheit nehmen, Deine guten Seiten in aller Ruhe wahrzunehmen.

Du hast einen großen Sohn, dessen Lebensstart so unglaublich schwierig für seine Eltern war.

Der Süße war so zerbrechlich, zart und klein, als ich ihn zum ersten Mal sah! Und es waren Kabel an ihm, die aus seinem Strampler hingen, während Du ihn auf dem Arm hattest. Meine Brust hat sich zusammengezogen und ich war völlig sprachlos.

Ich war damals auch am Telefon, als es im Krankenhaus plötzlich so dramatisch wurde. Ich bekam mit, wie irgendjemand sagte, der Kleine habe irgendwo Wasser im Körper, wo es nicht hingehört. In der Lunge vielleicht? Ich erinnere mich nicht mehr genau. Aber an Deine Stimme erinnere ich mich. Deine Angst, die aufkommende Panik. Du klangst so ungewohnt leise und zerbrechlich.

Es stellte sich heraus, dass der Knirps einen Herzfehler hatte und dieser würde in einigen Monaten operiert werden müssen. Mir wurde ganz anders, als ich das hörte. Und Du musstest da durch. Natürlich, er auch, aber hier in meinen Zeilen geht es nur um Dich.

Du erzähltest, der Junge dürfe nicht schreien, weil er sich wegen des Herzens nicht aufregen dürfe. Aber er schrie eben und Du hast alles gegeben, damit er sich beruhigt. Wochenlang. Trotz und neben aller Sorge. Du sagtest mir, Du würdest so gerne ein Buch zum Thema lesen oder Interneteinträge, aber alles, das Du gefunden hättest wäre etwas mit dem Titel “Baby, warum bist du schon wieder gegangen?” gewesen. Es war eine albtraumhafte Situation, der Du ausgesetzt warst. Voller Verlustängste, Hoffnungen, medizinischen Informationen und Sorgen.

Dann trennten sich unsere Wege, weil Du in dem Schockzustand jener Zeit vor allen Reißaus genommen hast. Inzwischen haben wir das besprochen, ich habe das verstanden und bewerte es nicht – schön war einfach, dass Du wieder zurück gekommen bist.

Als ich Dich vor wenigen Jahren wieder in meinem Leben begrüßen konnte, sahen wir uns das Fotoalbum des Jungen an. Und ich weiß noch genau, wie schmerzhaft die Tränen in meinen Augen waren, als ich die Bilder sah, unter denen etwas stand wie “Heute ist der Tag der Operation” und dieser kleine Kerl auf Deinem Arm! Oh Mann … ich stellte mir vor, wie Du Dich gefühlt haben musst, während Ihr vor der geschlossenen OP-Tür gewartet habt. Dahinter Euer kleiner Schatz – wie grausam und furchtbar! Ich kann es mir gar nicht vorstellen und Du hast es erleben müssen!

Er hat alles gut überstanden. Und ihr als Eltern habt viel miteinander geredet und beraten. Ihr seid so reflektiert mit all dem umgegangen. Und dennoch war da natürlich so viel Angst. Du hast so viel gefühlt, gedacht, gelesen und philosophiert – alles zu seinen Gunsten. Du hättest ihn am liebsten in Watte gepackt und unter eine Käseglocke getan, aber das hast Du nicht. Und das ist beeindruckend.

Du hast Dir sein Lieblingsspielzeug auf den Arm tätowieren lassen und Du verstehst, wie er tickt. Denn er tickt nicht so wie die meisten.

Es stellte sich heraus, dass er autistische Züge hat. Und auch das hast Du komplett auf dem Sender und im Herzen. Du bist bei ihm und Du leidest mit ihm, wenn er Probleme mit anderen Kindern hat. Du freust Dich mit ihm, wenn seine Freunde ihn besuchen. Du hast Verständnis für ihn und schaffst es, Dir meine Beobachtungen anzuhören und niemals als Kritik misszuverstehen, sondern bereichernd in Deine Gedanken einfließen zu lassen. Das ist beeindruckend!

Beeindruckend ist auch, dass Du das alles schaffst trotz einer chronischen Krankheit, die dafür sorgt, dass Du Dich eben nicht nur dauernd in den Finger pieksen und eine Pumpe an Deinem Körper tragen musst. Sondern wegen der Du gut auf Dich aufpassen musst.

Du hast Dich von seinem Vater getrennt und Ihr beide ward liebende Freunde und Eltern, die gemeinsam für den Süßen sorgen wollten. Ihr habt es geschafft, zusammen als Familie zu leben. Auch, als Ihr nacheinander andere Partner kennenlerntet.

Und dann, ja dann stecktest Du plötzlich mitten in Eurem Umzug in das “Horrorhaus” mit Wasserschaden und Schimmelbefall, aus dem Ihr gleich wieder ausziehen musstet, kaum hattet ihr es renoviert. Zusammen wolltet Ihr dort einziehen. Du, der Sohni, der Papa und Dein Partner. Alles hattet Ihr geplant auf den verschiedenen Etagen und das Haus sah richtig toll aus – bis eben auf die schimmelnden, nassen Wände.

Plötzlich teiltest mir plötzlich in aller Hektik ganz gestresst und randnotizenmäßig mit, dass Du unerwartet schwanger bist!

Schwuppdiewupp gingen die Monate um und Du hattest eine wunderbare Kugel, in der sich ein weiteres Wesen bereit für das Leben machte.

Du hast Deinen zweiten Sohn geboren und wieder erfüllte sich Dein Wunsch nach einer natürlichen Geburt nicht – auch das hast Du irgendwie weggesteckt. Obwohl Dein Geburtsbericht alles andere als romantisch klang.

Der kleine Mäusemann ist einfach großartig! Und großartig war auch, dass Du und sein Papa mich zur Patentante gemacht haben. Mäusemännchen hatte allerdings irgendwie die beiden Knochenplatten der Stirn verschoben und diese waren so zusammengewachsen. Das musstest Du erst einmal verarbeiten und dann schon gleich entscheiden, ob er operiert werden soll. Wieder ging es um die Begegnung mit Ärzten und einem Eingriff, den man sich nicht bildlich vorstellen möchte.

Er sieht ultrasüß aus mit seinem Stirnchen und wir haben uns darüber auch miteinander auseinandergesetzt, ob er operiert werden soll oder nicht. Am Ende habt Ihr Euch entschieden, ihn so zu lassen, wie er eben ist.

Schnuckelmaus lebt in einer Wattewolke aus herrlicher Elternliebe und es geht ihm richtig gut. Er findet genau wie sein großer Bruder eine herzerwärmende Akzeptanz, so wie er ist. (Und er ist megasüß! Und diese niedliche Stimme! Und … ich als Patin bin sicherlich nicht objektiv. Aber zum Glück muss ich das auch gar nicht sein!)

Es gibt einfach bestimmte Familien, in denen man landen darf, wenn man auf bestimmte Weisen besonders ist. Es gibt Mütter, die mit genau solchen Kindern so unglaublich gut umgehen können. Du bist eine von diesen Müttern.

Du bist eine großartige Mutter – die beste, die Deine Familie haben kann!

Du hast nicht nur eine Menge durchgemacht und durchgestanden, sondern eine Menge gemeistert. Bei vielen Dingen weiß ich einfach nicht, wie Du sie ausgehalten hast ohne durchzudrehen.

Deshalb:

Chapeau, nur für Dich!

Du Vollblutmama mit viel zu viel Selbstkritik, Du kluge-weise Begleiterin, Du Supermami, Zweiflerin, Mutterseele …

Wenn Du Dich selbst schon nicht gebührend feierst, dann lass mich es für Dich tun <3"><3"><3"><3

Mit ganz viel Liebe und Achtung,

Deine Freundin



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