Obwohl es sicherlich Branchen gibt, in denen sichtbare Qualifikationen (beispielsweise „Demoreels“ im Kreativbereich) für die Karriere wichtiger als Abschlüsse und Zeugnisse sind, zeigen sich die hiesigen Arbeitgeber in dieser Beziehung konservativ. Warum deutsche Chefs so großen Wert auf formale Abschlüsse legen und wie man mit Weiter- beziehungsweise Ausbildungen die eigenen Chancen verbessern kann, versuchen wir an dieser Stelle zu erörtern.
Eine aktuelle Auswertung der PIACC-Studie (steht für „Programme for the International Assessment of Adult Competencies“ und beschreibt eine Kompetenzstudie, die sich mit der ungleich bekannteren PISA-Studie vergleichen lässt) legt offen, dass die Jobchancen für (auf dem Papier) Geringqualifizierte in der Bundesrepublik nicht besonders gut sind. Anderenorts spielen Faktoren wie Leistungswille und eigenständig erworbenes Wissen eine größere Rolle. Positiv fällt aber ins Gewicht, dass man hierzulande vergleichsweise einfach eine zweite Ausbildung, ein (weiteres) Studium oder eine wie auch immer geartete Weiterbildung zum Ausgleich dieses Defizits absolvieren kann.
Bildungszweige, die zu staatlichen, nationalen und internationalen Abschlüssen führen, findet man an unterschiedlichen (Hoch-)Schulen und/oder (Aus-)Bildungsstätten. Exemplarisch kann in diesem Zusammenhang eine Ausbildung in Hannover an der EuroAkademie genannt werden.
Gut in Mathe – auch ohne Diplom: Die Fähigkeiten der Geringqualifizierten
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Obwohl die tatsächliche Qualifikation mehr wiegen sollte als papierene Nachweise wie Zeugnisse und Diplome, ist das Interesse an derartigen Abschlüssen seitens der hiesigen Arbeitgeber durchaus nachvollziehbar. Ein Blick auf die Zeugnisse und den Lebenslauf genügt häufig, um die Qualifikation eines Bewerbers grob abschätzen zu können. Ferner ist die Zahl jener Autodidakten, die ganz ohne Vorlesungen, Kurse oder anderweitig gestalteten Unterricht die geforderten Fähigkeiten erlangen, nicht sehr hoch. Andererseits sollte man im Hinterkopf behalten, dass die formal Geringqualifizierten nicht zwangsläufig über geringe Kompetenzen verfügen. Die bereits angesprochene Studie belegt, dass zum Beispiel auf dem Gebiet der Mathematik die Menschen ohne höhere Bildungsabschlüsse nicht immer das Schlusslicht bilden.
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