Die Entmenschlichung unserer materialistischen Gesellschaft nimmt oftmals unglaubliche Züge an. Ein 19 jähriger Schotte hat einen sterbenden Mann fotographiert, der nach einem Auto Unfall schwer verletzt auf der Stasse lag. Die Bilder hat er innerhalb von 10 Minuten getwittert und ist daraufhin ohne zu Helfen oder wenigstens die Ambulanz zu verständigen verschwunden.
Die Story mutet wie eine krankhaft zynische Posse an. Ikram Choudhury wurde am Samstagabend von der Polizei an seiner Wohnungstür im schottischen Edingburgh aufgesucht. Die Beamten wollten Choudhury als Augenzeuge zu einem Unfall befragen. Sie wussten nur dank Twitter, dass der 19-Jährige am Unfallort anwesend gewesen war: Stunden vor dem unverhofften Besuch hatte der nämlich ein Bild des Unfall Opfers auf Twitter gepostet.
Choudhury war mit seinem Auto durch die Stadt unterwegs, als er plötzlich einen schwer verletzten Fussgänger vor sich liegen sah. Er stieg aus und fotografierte den Mann. Zehn Minuten später war das Bild auf der Kurznachrichtenplattform hochgeladen und für 3407 Follower sichtbar. Den Rettungsdienst verständigte Choudhury nicht. Statt erste Hilfe zu leisten, haute er einfach ab. Der schwer verletzte Mann wurde erst zehn Minuten später gefunden und starb kurz nach seiner Einlieferung im Krankenhaus.
Was kann man dazu noch sagen?
Ikram Choudhury muss nun mit einer Anklage wegen nichtgeleisteter Hilfe rechnen. Seinen twitter Account hat er gelöscht. Von Bedauern oder Einsicht bislang keine Spur.
Es grüsst euch ein sehr irritierter René B. – humanicum