ansonsten verlief alles nach plan, bis auf spezialanlässe in der schule, weil ja ostern vor der türe steht. so sahen wir theater, durften mit den kindern eier suchen und osterhasen basteln.
doch in meiner klasse, anstatt über den osterhasen zu reden, redeten wir über die bevorstehende anschaffung unseres klassenmaskotchens: wir kriegen nun nach den ferien definitiv fische. ich hörte die meiste zeit einfach nur zu und war verblüfft, was die kinder alles über fische wussten! die ganze stunde meldete ich mich nicht zu wort und sie organisierten alles untereinander. ich war echt stolz auf "meine" kinder!
leider überschattet die ganze sache ein wenig der fakt, dass in letzter zeit in der klasse immer wieder dinge (bleistifte, bücher, hefte, ect.) verschwinden, wochen später wieder erscheinen, oder ganz weg bleiben. echt mühsam. da wir nicht wissen, ob diesen "spass" kinder unserer klasse begehen, oder auswärtige sind, haben wir uns nun organisiert: in jeder pause ist ein kind dafür verantwortlich, dass es die türe schliesst und zusätzlich werden jeweils zwei kinder vor der tür wache halten. bescheuert eigentlich, aber wir hoffen echt, so dem ganzen auf die spur zu kommen.
ich war echt froh, als freitag dann vor der tür stand. ensprechend der müdigkeit, rissen wir am wochenende auch keine bäume aus. am freitag gingen wir in die sabana, ans festival de las artes, wo wie schon vor zwei jahren, verschiedene theater und konzerte statt fanden. echt merkwürdig, eine jeweils jedes zweite jahr stattfindende veranstaltung nochmals mitzuerleben. aber nun sind es wirklich schon fast zwei jahre, seit ich hier in costa rica bin!
die ferien hätten dann besser nicht starten können: gilberto santa rosa, der king des salsas, bot am sonntag eine spektakuläre aufführung auf einer büne im wasser im sabanapark. das ganze war gratis und demzufolge wollte kein tico missen, zeuge dieses konzertes zu werden. drei stunden vor beginn gehörte der freie platz der zuschauer schon zur vergangenheit. es wurde gemostet, geschupst, geflucht und selbst geprügelt. aber wir hatten glück und landeten in eine gruppe von leuten, mit denen wir am schluss echt spass hatten.
ich konnte meinen augen und ohren nicht trauen, als gilberto schlussendlich vor meinen augen sang. ein traum ging für mich in erfüllung. mein ziel war schon immer, gilberto eines tages in costa rica zu sehen.
und nun haben wir ferien. kaum zu glauben, aber ein viertel des jahres wurde schon geschafft. und wie! der weg, den ich nun hinter mich gebracht habe, war schön geteert und sogar mit bäumen gesäumt. im vergleich zum letzten jahr, wo nach jedem meter ein schlagloch lag und dazu hässlich kalter regen fiel...
mit auto, zelt und grill machen wir, elmer und ich, uns auf den weg richtung süden costa ricas um dort unsere wohlverdienten ferien zu verbringen. noch keine ahnung, wo wir landen werden, aber mit voller euphorie packe ich nun meinen rucksack und lass mich überraschen.