Logo der Kinderrechtskampagne, Foto: E. Frerk
Bundesforum MännerIn die nach dem Gesetz vom 12.12.2012 weitergehende Debatte um Beschneidungen von Jungen soll eingegriffen werden, es sollen aber nach den Bekundungen des Veranstalters nicht nur Argumente ausgetauscht, sondern Horizonte eröffnet werden.
In einer Erklärung zur Tagung heißt es: „Das Bundesforum Männer will mit dieser ersten Dialogveranstaltung einen Prozess anstoßen, in den Religionsgemein schaften ebenso wie bei den Beschneidungsgegnern, und die jeweiligen Positionen nachvollziehbar machen.“
Anmeldungen sind nur bis zum 10.06.2013 möglich.
W.O.
Das Urteil des Kölner Landgerichts zur Beschneidung vom 7. Mai 2012 hat eine gesellschaftliche Auseinandersetzung zu diesem Thema in Gang gesetzt. Mit der Bundestagsentscheidung vom 12. Dezember 2012 gibt es zwar wieder Rechtssicherheit für die Religionsgemeinschaften, die Debatte über die Beschneidung geht aber weiter.
Dabei erleben wir, wie Juristen, Mediziner_innen, Kinderrechtlerinnen und Religionsvertreter aneinander vorbeireden, weil sie jeweils die eigene Perspektive für die wichtigste halten und die Positionen der anderen nicht wahrnehmen.
Das Bundesforum Männer will mit dieser ersten Dialogveranstaltung einen Prozess anstoßen, in den Religionsgemeinschaften ebenso wie bei den Beschneidungsgegnern, und die jeweiligen Positionen nachvollziehbar machen.
Wir knüpfen dabei an die Äußerungen von Stephan Kramer (Generalsekretär des Zentralrats der Juden) an: „Ich finde, wir können, ja wir müssen über vieles reden. Insofern könnte man der Debatte sogar etwas Positives abgewinnen, weil noch nie so viel über das Thema Beschneidung – auch in der jüdischen Gemeinschaft – gesprochen wurde. Aber wir kommen ja gar nicht dazu, darüber in Ruhe miteinander zu diskutieren …“ (ZEIT-Interview im Oktober 2012)
Dialog ist für uns eine Form des Gesprächs, in dem nicht nur Argumente ausgetauscht, sondern in erster Linie Horizonte eröffnet werden.
Ein Dialog bietet die Chance, Neues zu entdecken – keine Garantie, Altes zu bewahren.
Folgende Kompetenzen unterstützen diesen Prozess:
Eine Lernende Haltung: Nicht als Wissende auftreten und Interesse an neuen Sichtweisen zeigen, die tradierte Denkmuster in Frage stellen.
Radikaler Respekt: Die Gesprächs-partner_innen in ihrem ‚So-sein‘ akzeptieren und versuchen, sie aus ihrer Perspektive zu sehen.
Von Herzen sprechen: Das sagen, was mir wirklich wichtig ist und auf Belehrungen verzichten.
Aktiv und empathisch zuhören: Durch innere Teilnahme einen Raum schaffen, in dem die oder der Sprechende sich entdecken kann.
Reaktionen in der Schwebe halten: Sich die eigenen Annahmen und Bewertungen bewusst machen und von Beobachtungen unterscheiden.
Quelle: bundesforum-maenner.de