...doch weiter kommt man ohne ihr! Es ist ja nicht so, dass ich irgendeine Sympathie für die Kirche, gleich welcher Provenienz, hege. Und doch ist dies heute schon der zweite Artikel zum Thema.
Ja, ich behaupte, dass die Kirche jeden von uns angeht und zwar nicht aus weltanschaulich-religiösen, von mir aus auch weltanschaulich-libidinösen Gründen, sondern allein aus der Tatsache heraus, dass die Kirchen - trotz der offiziellen Trennung von Kirche und Staat -zu einem Gutteil aus Steuergeldern auch jener Menschen finanziert werden, die aus der Kirche ausgetreten sind und von daher eigentlich keine Kirchensteuern zu zahlen brauchten. Wenn da nicht das Problem der Gehälter der Kirchenfürsten wäre und das der staatlichen Zuschüsse für seelsorgerische Einrichtungen und/oder den Betrieb von konfessionellen Schulen, Universitäten und Krankenhäuser, um nur einige zu nennen.
Der Staat in vorauseilendem Gehorsam, sammelt für die Kirchen die Kirchensteuern ein und zwar über das Finanzamt und mit Hilfe seiner Finanzbeamten und leitet dieses Geld an die Kirchen weiter und weil das eben nicht reicht, tut er ein paar Euro dazu, damit die Kirche damit Gutes tun und sich im Lichte der Nächstensliebe sonnen kann. Tue Gutes und rede darüber! - eigentlich ein Spruch aus dem Marketingbereich kapitalistisch organisierter Unternehmen, aber nicht kapitalistisch genug, als dass sich nicht die Kirche auch darauf berufen würde.
Wie dem auch sei. Nun, nachdem missbrauchte und misshandelte Heimkinder der Kirche das Leben schwer machten und so frech waren, auch noch Satisfaktion zu erwarten, womöglich auch Entschädigung für das erlittene Unrecht, nachdem durch unredliche Opfer kinderfickender Pfaffen, geiler Prälaten und (un)züchtigender Bischöfe noch mehr Unbill über die Kirche herein brach und nicht einfach so verschwinden wollte, sondern den ganzen Schmutz aus dem Dunkel verklemmter, lüstern-seelsorgerischer Untiefen ans helle Licht des Tages zu ziehen trachtete, folgt nun ein Bischoff, der sich das nimmt, was ihm seiner Meinung nach einfach zusteht - das Geld frommer Gläubiger der allein seeligmachenden Kirche, egal woher auch immer es stammt!
So sicher fühlen sich Ihrognaden Tebartz-van Elst, dass ihn jedwede Kritik völlig kalt lässt. Er lügt und betrügt, das sich das Gebälk des Doms zu Limburg unter der Last bis zum Boden durchbiegt, gibt falsche Versicherungen an Eides statt ab und überzieht sein Budget für den Bau seiner neuen Residenz mal eben um fast 30 Millionen Euro. Aber es trifft ja keinen Armen. Arm sind nur die, welche an die Kirche und ihre christliche Misiion der Nächstenliebe glauben, wobei nicht immer ganz klar zu sein scheint, ob die kirchlichen Würdenträger das Wort Nächstenliebe nicht einfach nur gründlich missverstanden haben.
Der Druck auf den Bischoff Dummbatz-von Limburg wächst derweil, aber noch gibt es Leute, die ihm die Stange halten. Auch der gute Franziskus in
Rom gibt den gütigen heiligen Vater und wartet erst einmal ab bis geprüft, wieder geprüft und immer noch geprüft wird, ob beim Bau der bischöflichen Residenz auch wirklich alles mit rechten (oder linken) Dingen zugegangen sein mag!
Zeit hat er ja genug. Seine Kirche ebenfalls, denn nicht umsonst gibt es diesen Verein seit 2.000 Jahren.
Aus der Ideologie des Liebe Deinen Nächsten und der Armut, der Demut gegenüber Gott, ist einer der ersten multinationalen, weltweit operierenden Großkonzerne der Geschichte geworden. Niederlassungen in nahezu jedem Staat dieser Erde und immer dort mit opportunistischem Eifer tätig, wo dies wirtschaftlichen Gewinn verspricht, überzieht die Kirche heute die gesamte Welt mit einem engmaschigen Netzwerk, um das sie jeder andere Konzern sicher beneidet. Daz kommt ein kaum zu unterschätzender und nicht genau zu beziffernder Einfluss auf die unterschiedlichsten Regierungen und der Ruf als eine der großen moralischen Instanzen der menschlichen Zivilisation und das, obwohl sich der Weltkonzern Kirche aus einer kleinen jüdischen Sekte hin zu einer gigantischen kriminellen Organisation entwickelt hatet, die mit Feuer und Schwert ganze Kontinente unterwarf, die Menschen zwangsweise taufte und die, welche sich ihr widersetzten, oder ihrer Macht und dem Einfluss hätten gefährlich werden können, auf den Scheiterhaufen schickte, um sie mit fer reinigenden Kraft des Feuer zu läutern und neben ihren Sünden, auch gleich von ihrem Leben zu befreien.
Aber auch darüber redet man heute noch nur sehr ungern. Schließlich eignete man sich über Jahrhunderte den besitz anderer Leute und auch ganzer Staaten an, um ihn in den Schatullen des Heiligen Stuhls verschwinden zu lassen. Das ist heute freilich vergessen, niemand spricht darüber, außer ein paar ewig Gestrige, die der Kirche ihre herausragende Stellung in der Gesellschaft neiden.
Der gute Herr Tebartz-van Elst würde vermutlich lieber heute als morgen die Scheiterhaufen in seinem Bistum wieder auflodern lassen, um sich seiner böswilligen und kleingeistigen Kritiker zu entledigen. Noch nicht einmal seine reise ins Heilige Land konnte der gute Mann aus Limburg antreten, um sich dorten mit seinen Domsingknaben zu vergnügen.
Vermutlich wird er zornbebend und mit wehender Soutane durch die halbfertigen Räume seiner fürstbischöflichen Residenz rauschen und bitterlich über die Schlechtigkeit dieser Welt klagen, die sich ausgerechnet ihn, den sich hauptsächlich um sich selbst sorgenden bescheidenen Schäfer seiner Schafsherde, als Opfer einer gemeinen Intrige auserkoren hat. Wo er doch immer, weil er eben einen ganz einfachen Geschmack hat, von allem nur das Beste wollte...
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