Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte wehrt sich gegen die pauschale Verurteilung des Gesundheitswesens

„Dina Michels, Korruptionsbeauftragte der Kaufmännischen Krankenkasse, hat im Interview mit der Frankfurter Rundschau das Gesundheitswesen als korrupten Sumpf bezeichnet. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte wehrt sich gegen die pauschale Verurteilung.

BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach: „Frau Michels wirft vor allem uns Ärzten vor, korrupt zu sein, Verordnungen gegen Geld oder Benefits auszustellen. Das Arztgeheimnis begünstige dies, die Justiz sei unfähig, dies zu erkennen und zu verfolgen, mächtige Netzwerke hielten ihre schützende Hand über die Ärzte. Frau Michels Einlassungen mit ihrem Mischmasch aus Unterstellungen und Verschwörungstheorien sind pauschal, böswillig und verleumderisch. Als Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte prüfen wir, Klage dagegen zu erheben.

Über 15.000 Kinder- und Jugendärzte versorgen über 14 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland vom ersten Lebenstag an bis zum 18 Geburtstag. Wir stehen jeden Tag in unseren Praxen und sorgen für die bestmögliche medizinische Betreuung unserer Patienten durch Vorsorgen, Impfungen, Heilung von Infekten, Elternberatung, wir verordnen auch Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie, wenn es uns notwendig für die gesunde Entwicklung der uns anvertrauten Kinder erscheint. Wir sind Anwälte unserer Patienten und unsere Entscheidungen fallen unter das Arztgeheimnis, und das ist gut so. So wird verhindert, dass zum Beispiel die Kassen Leistungen verweigern, weil sie ihnen zu teuer erscheinen oder weil sie der Meinung sind, dass chronisch kranke oder behinderte Kinder Therapien nicht brauchen. Hier von Intransparenz zu sprechen, halten wir für zutiefst bedenklich, ebenso wie der Justiz Inkompetenz vorzuwerfen. An mächtige Netzwerke zu glauben, die irgendwelche Machenschaften decken, zeugt unseres Erachtens von zu reichlichem Konsum von Mafiafilmen. Und anzunehmen, dass Therapeuten uns bezahlen, wenn wir Patienten an sie überweisen, ist angesichts der mickrigen Honorare, die diese von den Kassen bekommen, geradezu absurd. (Physiotherapeuten bekommen im Durchschnitt 19 Euro pro Behandlung von der GKV). Die Wahrheit sieht schlichter aus. Auch in unseren Reihen gibt es mit einiger Sicherheit schwarze Schafe, die die Kassen und damit die Allgemeinheit betrügen. Diese gehören bestraft und werden auch in der Regel bestraft durch unsere gut funktionierende Justiz. Wer anderes behauptet und Ärzte und Ärztinnen unter Generalverdacht stellt, zerstört das jeden Tag millionenfach gelebte Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient und schadet damit vor allem denen, um die es geht: unseren Patienten.“

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Dies ist eine Pressemitteilung des BVKJ.

Dem ist imgrunde nichts hinzuzufügen. Das Interview mit Frau Michels steht in Tradition eines Ärztebashings, das in den letzten Jahren zugenommen zu haben scheint. Vielleicht liegt das aber auch an der selektiven Wahrnehmung des eigenen Berufsstandes. Ähnliches können bestimmt auch Polizisten oder Politiker von sich selbst behaupten.

Und jetzt muß ich mit Luigi sprechen. Er und seine zwei Kleiderschränke haben um einen Termin gebeten. Wahrscheinlich gehts mal wieder um die monatlichen Zahlungen. Dabei habe ich doch letztens Don Marcos Cousine pro bono behandelt.


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