Berufsheer in Österreich?

Ich stelle hier weniger die Frage, welche Form der zukünftigen Armee sicherheitspolitisch oder praktisch besser wäre.
Der Zeitpunkt und die Proponenten der Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht sind in der Gesamtschau europäischer Politik klar:

1.) Die EU ist – wie ihre marxistisch-leninistische Vorgängerorganisation, die Sowjetunion – klar internationalistisch und gegen demokratisch strukturierte, subsidiär funktionierende Nationalstaaten. Bürger der Staaten würden auch heute noch immer für ihren Staat eintreten – dies ist jedoch in der internationalistischen Politik der EU grundsätzlich nicht mehr erwünscht. Das spricht gegen die Wehrpflicht, da damit zu viele Risiken von mit der Heimat verbundenen Soldaten ausgingen, welche vielleicht eines Tages nicht gegen demonstrierende Bürger auftreten werden, welche für Freiheit und Rechtsstaatlichkeit kämpfen.

2.) Vor der Wende gab es bis auf wenige linke und terroristische Organisationen  und den Sozialistischen oder Kommunistischen Parteien eine in der Bevölkerung überwiegende Mehrheit für den marktwirtschaftlichen, bürgerlichen, demokratischen Rechtsstaat. Dies führte auch zu einem Zusammenhalt in der Bevölkerung gegen einen möglichen Aggressor. Dieses Feindbild gibt es so nicht mehr. So verliert die Aufrechterhaltung der Wehrpflicht ihre Sinnstiftung, genährt durch internationalistische EU-Propaganda. Die Wehrpflicht kann auch in der Umkehrwirkung eine Solidarisierung der Bewohner des Nationalstaates gegen die zentralistische EU bewirken, was in der sowjetischen EU-Diktion klar unerwünscht ist.

3.) Freiheit bedeutet heute wohl für die Mehrheit der Bevölkerung keinen hohen Wert, wir sind auf Sicherheit getrimmt. Wenn nun die EU und ihre Protektorate die Bedrohung der Sicherheit darin sehen, dass Bürger z.B. gegen den Islamo-Faschismus und gegen die auch heute schon bestehenden Einschränkungen der Redefreiheit auftreten, muss es eine gut organisierte Söldnertruppe für die “Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit” geben.
Es bestünde die Gefahr, dass Soldaten aus dem Volk noch “alten Werten” nachhängen und daher nicht wirksam gegen die neuen Feinde der politischen EU-Nomenklatura auftreten können.

4.) Wer sich an den berühmten EU-kritischen Kronen-Zeitung-Leserbrief des Herr Faymann im Jahr 2008 erinnert, der kann sich nur wundern, wie heute derselbe als Bundeskanzler zum “Glühenden Europäer” mutiert ist. Dass das mit einem europäischen Patriotismus nichts zu tun hat, sondern mit einer politischen, zentralisierten, undemokratischen EU-Ideologie zusammenhängt, ist schnell klar, wenn man die Historie des Meinungswandels kennt. Parallel dazu wird der Heeresminister Darabos, für welchen 14 Tage vor seinem Meinungsumschwung die Wehrpflicht in “Stein gemeißelt” war, zum militanten Kämpfer gegen den “Zwangsdienst”. Beide ideologischen Richtigungswechsel kommen fast gleichzeitig und haben unmittelbar miteinander zu tun. Übrigens kam Faymann vor der Veröffentlichung des Meinungswechsels gerade von einem Bilderberger-Treffen zurück. Dazu kann man denken was man will.
Dass gerade die Linken heute der internationalistischen, bankmonopolkapitalistischen, zentralistischen EU-Diktatur frönen, ist ja kein Zufall. Die EU scheint endlich das Instrument zu sein, den Marxismus-Leninismus mit einer starken, reichen, regierenden Nomenklatura zu realisieren. Ganz ohne Sowjet-Panzer.

Die EU benötigt für die Realisierung ihrer politischen Ziele ein militärisches Instrument, welches nicht mehr von nationalstaatlich gesinnten Soldaten dominiert wird, jederzeit und überall weltweit einsetzbar ist und gegebenenfalls auch gegen die eigene Bevölkerung mobilisierbar ist.

Alles das lässt mir den Schluss ziehen, dass die gewünschte Abschaffung der Wehrpflicht ein auch von außen gesteuertes, politisches Kalkül ist, für zentralistischen Machtzugewinn, für eine gut steuerbare militärische Durchsetzbarkeit von linken politischen Interessen in der gesamten EU.


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