In der Reihe Berufsberatung stelle ich heute einen krisenfesten und ehrenvollen Beruf vor. Solange es Schuhe gibt die nicht einfach weggeworfen werden, wenn sie in die Jahre kommen, solange hat er Arbeit und Brot. Er arbeitet auf der Strasse, spart sich also die Lokalmiete, zahlt weder Steuern noch Abgaben und leidet, wie er mir glaubhaft versicherte, unter der Regenzeit, die seine Arbeitszeiten doch erheblich einschränkt.
Angefangen hat er vor vielen Jahren als Schuputzer in einem Bürogebäude irgendeiner Reigierungsbehörde, wurde dort dann als Arbeiter eingestellt. Nach einem „Sexenio“ so nennt man die Amtsdauer eines Präsidenten, saβ er aber wieder auf der Strasse. “ Ich fing dann wieder an Schuhe zu putzen, und so kam ich dann darauf, kleinere Reparaturen auszuführen„, fasst er seine Berufslaufbahn zusammen. „Die ersten Reparaturen gingen natürlich schief, aber ich habe zum Glück mit meinen eigenen Schuhen gelernt„, fügt er verschmitzt hinzu. Also meine Absätze hat er recht professionell ausgewechselt,verklebt und genagelt. Kostenpunkt: 50.- Pesos, plus 5 Pesos Trinkgeld. Das sind heute gerade Mal 3,50 €.
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