Freitag, 14.10.
Stadtbibliothek Stralsund
Badenstraße 13
19:30 Uhr
Kopien nach Originalen
Ein heiterer Parforceritt durch die Lyrikgeschichte von Shakespeare bis Ernst Jandl in Parodien
Parodien sind lustig, aber sie sind noch mehr. Ein Mittel im Kampf, den Gegner lächerlich zu machen, Notwehr gepeinigter Schüler („Wer reitet so spät durch Kraut und Rüben“). Aber eine Parodie kann auch ein Kompliment sein: Wer nicht auf Witz, sondern wirklich auf das Wesen eines Textes zielt, braucht einen guten Gegner: Parodieren kann man nur, was Stil hat. Man spricht auch von Pastiche oder Hommage. Das Verfahren bleibt dasselbe. Der eifrige Epigone parodiert unfreiwillig sein großes Vorbild … Parodie ist überall. Bertram Reinecke durchreist mit eigenen Parodien die Lyrikgeschichte, immer auf der Suche nach Antworten auf die Frage: Wie ist das gemacht?
Gleichzeitig beschäftigt ihn als Verleger (Reinecke & Voß) die Frage, was das für die Möglichkeiten heutiger Literatur bedeutet.
Bertram Reinecke geb. 1974, aufgewachsen in Mecklenburg-Vorpommern (u.a. in Stralsund) lebt seit 2000 in Leipzig. Absolvent des deutsche Literaturinstituts. Er veröffentlichte 2 Lyrikbände „An langen Brotleinen“ und „Chlebnikov am Meer“ sowie Gedichte in zahlreichen Anthologien (z.B. Jahrbuch der Lyrik, Quellenkunde, Versnetze) und Zeitschriften (z.B. Akzente, Bella Triste, Zwischen den Zeilen). Vorlagen für Werke der zeitgenössischen Musik (u.a. für Kompositionen von Xadica Zeynalova, Johannes X. Schachtner, Mathias M. Møller).
Außerdem literaturkritische Arbeiten für verschiedene Zeitschriften und den hessischen Rundfunk.
Im Januar erscheint der Gedichtband „Sleutel voor de hoogduitsche Spraakkunst“ als roughbook 19 bei Urs Engeler.