Keine Höflichkeitsfloskeln mehr zwischen den Demokraten Hillary Clinton und Bernie Sanders. Im ersten direkten TV-Duell mit nur den beiden Demokraten auf der Bühne, flogen die Fetzen in New Hampshire – wo am Dienstag nach Iowa der US-Vorwahlkampf die zweite Station einlegt. Clinton hatte in Iowa nur ganz knapp gewonnen – und Außenseiter Sanders fühlte sich als „heimlicher Sieger“, da er der „Clinton-Maschinerie“, wie er sagt, praktisch ein Remis abgerungen hätte.
Bei der TV-Debatte attackierte der Vermont-Senator, der als „Sozialist“ zum Jungwählern-Idol wurde, Gegnerin Clinton wegen ihrer Verbindungen zur Wall Street. Investmentbanken wie Goldman Sachs hatten der Ex-Außenministerin Millionen für Vorträge bezahlt.
Clinton schoss scharf zurück: Sie bezichtigte Sanders, einen negativen Wahlkampf zu führen und ihren Namen durch den Dreck zu ziehen. Heftig geriet das Tauziehen auch, wer der echte „Progressive“, der fortschrittlichere Demokraten-Kandidat sei. Sanders führt in New Hampshire mit 57,8 zu 35,5 Prozent (RealClearPolitics.com). Er könnte Clintons erwarteten Durchmarsch zur Nominierung als White-House-Kandidatin gefährden oder zumindest verzögern.
Bei den Republikanern führt Krawall-Kandidat Donald Trump nach der Wahlschlappe in Iowa in den Umfragen in New Hampshire zwar noch deutlich, doch die Werte sinken. Bei einem Auftritt verfiel er in vulgäres Fluchen. Trump scheint zu verglühen.