Das ist so typisch für Sawsan Chebli.
Dieses Bild, das sie vor rund 1 Stunde geteilt hat und das angeblich einen syrischen Jungen zeigt, der zwischen den Gräbern seiner Eltern schläft, stammt a) von 2014 und ist b) kein Bild aus dem syrischen Bürgerkrieg, sondern Kunst. Und zwar eines saudischen Fotografen, der hier seinen Neffen ablichtet. Vgl. z.B. hier: https://www.imediaethics.org/hoax-photo-of-syrian-boy-slee…/
Jeder weiß, dass man in Bezug auf vermeintliche Kriegsbilder aus dem Nahen Osten extrem vorsichtig sein muss. Es bietet sich absolut an, jedes Bild, dass einem im Internet begegnet, erst einmal zu googeln. Hätte Frau Chebli das getan, wäre sie ohne Umschweife auf die realen Hintergründe gestoßen. Und ja, von einer Berliner Staatssekretärin darf man hier mehr Gewissenhaftigkeit erwarten als vom 0815-User aus dem Volk.
Es ist ja nicht das erste Mal, dass Frau Chebli einen, sagen wir mal, entspannten Umgang zu Fakten pflegt. Ich erinnere nur an ihren denunziatorischen Tweet in Bezug auf die Essener Tafel ("Essen nur für Deutsche", was zu keinem Zeitpunkt der realen Situation entsprach und zudem die Hintergründe ausblendete).
Madlen Nimz