Filmfoto (Quelle: Berlinale)
Iran, 2011, 74 min
Farsi
Regie: Mohammad Ali Talebi
Darsteller: Payam Eris, Masume Shakori, Asadolah Asadnia, Arasto Safinejad, Anis Shakorirad
Empfohlen ab: 10 Jahren
Sektion: Generation Kplus
Fr 18.02. 10:00 Filmtheater am Friedrichshain (E)
So 20.02. 12:30 Haus der Kulturen der Welt Kino 1 (E)
Filmdatenblatt der Berlinale
Wo Wind ist ist kein Nebel und wo Nebel ist ist kein Wind…
Ich möchte zeigen, wie sehr Kinder unter Krieg leiden, sagt der Regisseur Herr Talebi. Das gelingt ihm mit diesem Film auf eine stille und eindringliche Weise.
Ort und Zeit: Iran in den 80er Jahren, während es Iran Irak Krieges, von dem Khomeini damals sagte, der Krieg sei von Gott geschickt. Der kleine Sahand spricht nicht mehr, pinkelt in der Schule in die Hose und wirkt betäubt. Seine Mutter starb bei einem Angriff auf den kleinen Ort im Süden Irans, als sie mit Sahand allein im Haus war. Der Vater bringt den traumatisierten kleinen Jungen mit seiner älteren Schwester in den Norden des Landes zu seinem Vater.
Wir sehen die für iranische Filme typische Dichte der Symbole, ein verletzter Vogel für die Mutter, Wind und Nebel für die Irrungen und Wirrungen eines Landes. Leidend unter einer Revolution (einer fehlgeleiteten, wie viele meinen), einem Krieg, Massenhinrichtungen von linken politischen AktivistInnen und nun unter dem Abschied von jeglichen Ideen einer Demokratie.
Die Gegensätze, die in dem Film gezeigt werden sind nicht nur ästhetisch ein Genuss sondern auch aufgrund ihrer reichen Bildersprache. Die Natur ist friedlich und lindernd aber auch bedrohlich und gewaltig. Das Öl im Süden, gezeigt durch die Feuer-Fackeln, die den Fluss desselben bezeugen in Opposition zu den ruhigen grünen Wäldern und Seen im Norden.
Neben mir sitzen Kinder, die mit ihren Eltern aus dem ehemaligen Jugoslawien, Libanon und Palästina fliehen mussten. Hinter mir sitzt ein Mann mit einem grünen Band um seinen Arm, er hat nasse Augen. Und ich sitze zwischen ihnen und frage mich, wann wir endlich vernünftig werden.
S.
Kommentare von Kindern zu diesem Film:1
Enes: Ein super Film, sehr gefühlvoll. Das Thema war Krieg und wie man sich fühlt, wenn Krieg ist.
Klaudija: Das ist ein Kinderfilm, weil es um Kinder geht. es wurde aber ganz schön viel geredet. Der wichtigste in dem Film war Sahand, weil er so klein war und Schutz brauchte.
Dilara: Es war eigentlich ein Erwachsenenfilm, weil es auch viele ältere Leute gab. Am schlimmsten war für mich, als der kleine Bruder, Sahand, am Boden lag, im Wald.
Loay: Ich denke, es ist eher ein Erwachsenenfilm oder für Jugendliche. Man wird wirklich klüger, wenn man den Film sieht. es war gut, dass die Schwester ihrem Bruder geholfen hat. Ich fand es schlimm, als die Kinder Sahand geärgert haben.
Pascal: Mir hat der Film sehr gut gefallen, weil er so emotional war. Er war traurig und ich mag traurige Filme.
Mahmoud: Der Film war schön und traurig. Traurig, weil der kleine Junge so unglücklich war und wie ein kleiner Bruder.
Der Film war aber auch schön, weil die Schwester Shooka ihren Bruder nicht im Stich gelassen hat.
- Klasse 6 der humanistischen Theater AG der Richard-GS, Berlin-Neukölln ↩