Action, Drama und ein wenig Komödie. Die Berlinale hat all das zu bieten und zwar von den besten Regisseuren. So feierte im Rahmen der Filmfestspiele Steven Soderberghs ‚Haywire‘ mit dem Schauspielneuzugang Gina Carano seine Premiere, aber auch Billy Bob Thorntons ‚Jayne Manfield’s Car‘. Während Soderberghs Film bereits offizielle Deutschlandstarts vorzuweisen haben (‚Haywire‘ startet am 3. März), steht Billy Bobs vierter Spielfilm noch ohne Veröffentlichungstermin da. Hoffen wir, dass es seinem Film nicht so ergeht, wie dem letztjährig gezeigten ‚Coriolanus‘ von Ralph Fiennes, der bis heute noch keinen offiziellen Starttermin bekommen hat.
‚Haywire‘ (Regie: Steven Soderbergh)
Endlich darf mal eine Frau richtig zuschlagen. Eine Frau, die sich nicht von hinten an einen Mann anschleichen muss, um ihn heimlich auszuschalten. Eine Frau, die auf eine direkte Konfrontation aus ist. Unter der Regie von Steven Soderbergh darf seine Neuentdeckung, ohne die es den Film laut des Regisseurs nicht gegeben hätte, die Hollywood-Schönlinge Channing Tatum, Ewan McGregor und Michael Fassbender verprügeln – und auch Antonio Banderas hätte es erwischt, würde der Film nicht genau an dieser Stelle sein Ende finden. ‚Haywire‘ ist unterlegt mit einem coolen Score, der immer dann erlischt, wenn Gina Carano ihre Fäuste erhebt. Dann konzentriert sich alles auf die Sounds, die für die gefühlte Härte der Schläge und Tritte maßgeblich mitverantwortlich sind. Aber natürlich ist es auch ein wenig Publicity-Geilheit, dass große Namen wie Michael Douglas, Antonio Banderas, Bill Paxton, Michael Fassbender, Channing Tatum oder Ewan McGregor nur kurze Auftritte absolvieren, aber eigentlich nur als Kanonenfutter für Carano herhalten müssen. Es bezeichnet aber auch das Vertrauen, welches Soderberg in seine Hau-Drauf-Frau hat. Nicht zu unrecht. Denn wenn der Zuschauer 40 Minuten kein gesprochenes Wort hört und der Film spannend durch die visuelle Handlung fortgeführt wird, dann war ein Könner am Werk.
‚Jayne Manfield’s Car‘ (Regie: Billy Bob Thornton)
