Immer wieder wird ja bezweifelt, dass sich Gentrification per Augenschein feststellen lässt. Ein öffentlich ausgehängtes Wohnungsgesuch in BerlinKreuzberg beweist das Gegenteil. Hier verbinden sich Anspruch (“Parkett- oder Dielenboden, keine Laminat”) und starker Ortsbezug (“in dieser Straße”) mit ökonomischer Solvenz (“2.500 Euro Belohnung!!!”, aber keine Mietpreisbeschränkung). Kurzum: Gentrification ist, wenn Wohnwünsche klar definiert werden und der Preis keine Rolle spielt.
(via Matze & Jens, Danke!)
Die Zeiten in denen bewusst nach Substandardwohnungen gesucht wurde (“Gerne Ausbauwohnung!”, “Gerne Ofenheizung”) scheint vorbei. geblieben ist die informelle Wohnungssuche über selbstgestaltete Aushänge in den gewünschten Nachbarschaften.
Die Wohnungsanzeigen haben sich aber nicht nur im Laufe der Zeit verändert, sondern variieren auch von Stadtteil zu Stadtteil. Die Wohnungssuchaushänge geben nicht nur Auskunft über die gewünschte Ausstattung und die Preisvorstellungen sondern teilweise auch über Wohnungssuchenden selbst
Ich würde mich über Beispiele von typischen oder auch außergewöhnlichen Wohnungsgesuchen freuen. Vielleicht jeweils versehen mit einem kleinen Zusatz, wann und wo der Aushang gefunden wurde und was euch besonders aufgefallen ist.