Neues EU-Projekt zu Open Data und Crowdsourcing gestartet
Berliner Wirtschaftssenat setzt auf Open Government. Mit einem neuen EU-Projekt werden Methoden der Open Innovation im öffentlichen Sektor getestet. Geplant ist, öffentliche Datenbestände besser zugänglich zu machen, eine Crowdsourcingplattform aufzubauen sowie Apps- und Ideenwettbewerbe durchzuführen. Am 1. November startete die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen das neue EU-Projekt gemeinsam mit Fraunhofer FOKUS und Partnern aus Amsterdam, Barcelona, Helsinki und Paris.
Das EU-Projekt „Open Cities“ hat das Ziel, Methoden der Open Innovation in den öffentlichen Sektor zu
übertragen und anhand von Pilotvorhaben zu testen. Open Innovation steht für das Öffnen von Innovationsprozessen hin zur Außenwelt. Es umfasst sowohldas Bereitstellen von Informationen an Externe (Transparenz) als auch das Einbinden externer Akteure, um neue Lösungen und Strategien gemeinsam zu entwickeln (Partizipation, Kollaboration).
In Berlin soll dazu ein Datenportal aufgebaut werden, um Datenbestände der öffentlichen Hand strukturiert und frei zugänglich zur Verfügung zu stellen und sie damit nutzbar für die weitere Verwendung durch Bürger, Unternehmen, Forschung und Interessierte zu machen (Open Data). Die Federführung für dieses Arbeitspaket hat Berlin. Des Weiteren ist vorgesehen, eine Ideenplattform aufzubauen, um Ideen der lokalen Wirtschaft und Bevölkerung noch stärker in die Entwicklung neuer Internetdienste oder neuer Vorhaben des Landes Berlin einbinden zu können (Crowdsourcing). Auf beiden Plattformen sollen mehrere Apps- bzw. Ideenwettbewerbe gestartet werden (das hat Berlin mit seinem Apps4Berlin-Wettbewerb ja schon gestartet). Zusätzlich sind kollaborative Workshops unter Einbindung potentieller Nutzer angedacht (Co-Creation, Living Labs). Ziel ist es, gemäß Open Government die Transparenz der Berliner Verwaltung zu erhöhen, ihre Zusammenarbeit mit Akteuren aus Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken und die Entwicklung von nutzerzentrierten zukunftsweisenden Internetdiensten voranzutreiben.
Darüber hinaus werden zwischen den Städten Best Practices ausgetauscht und Erfahrungen beim Einsatz von Open Innovation-Methoden und der dazu genutzten technologischen Plattformen ausgewertet. Es gilt, ihre jeweiligen Zweckmäßigkeiten, Potentiale, Herausforderungen und Anwendungsmöglichkeiten herauszuarbeiten. Die Ergebnisse werden in Workshops und Konferenzen diskutiert und in Handlungsleitfäden veröffentlicht.
Die Projektlaufzeit begann am 01. November 2010 und endet im April 2013.
Das Gesamtbudget des Vorhabens beträgt 2,9 Mio. EUR. Die Gesamtkoordination liegt in Barcelona.
Infos: Wolfgang Both
Email: Wolfgang.Both@senwtf.berlin.de