Die Explosion des Indie Rock begann 1991 mit dem Erschienen von Nirvanas “Nevermind”. Seitdem hat die Plattenindustrie eine ihrer radikalsten und einschneidensten Änderungen hinter sich gebracht, mit einem komplett neuen Publikum und mit anderen Bedürfnissen konfrontiert. Sicher ist, dass Nirvana eine Undergroundkultur an die Oberfläche beförderte, die man schon als verloren angesehen hatte.
Aber war es wirklich so verloren? Wie Henry Rollins in einem Interview sagte, der Erfolg von Nirvana Zufall, ein Glücksfall, ein Boom dm sich niemand entziehen konnte. Nirvana waren was sie waren, weil hinter ihnen eine große Anzahl von Leuten aller Art stand, die sich von mit der Undergroundmusik schon seit mehr als drei Dekaden durchschlugen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt, musste die Welle ins rollen kommen und genau so geschah es auch. Mit einer Art Rock, schnell und dreckig, mit Affinität zum Punk mit Lyrics auf hohem Niveau und einer potenten Musik zudem mit einem so gut aussehenden Frontman wie Kurt Cobain das Maschinerie Nirvana konnte gar nicht anders, als die Gischte um zu schreiben. Der Tod Kurt Cobains, die nicht enden wollende Suche nach den neuen Nirvana, oder Bands die eher zufällig kommerziellen Erfolg hatten bekamen, wie schon andere Ikonen des Rock, leistet nicht weniger als tausende von Bands einzuführen und die besten Vorraussetzungen zu schaffen sowie einen Austausch innerhalb der Musik zu kreieren, so wie es einst auch beim Rock n’ Roll der Fall war.
Durch das populären Lollapalooza Festival, begannen tausende alternative Festivals in verschiedenen Teilen der Welt und während der Habitus „Independent“ seine immer weiter Kreise zog und mit ihm der Wunsch diese junge Kultur zu erhalten die immer voraus war und gegen das System der Musikindustrie, tausende von Kooperationen jeglicher Art führten in diesem Aufbrausen zu einem Output auf unglaublich hohem Niveau. Später ging mit dem MP3 Player und der freien Verbreitung alles unter und all die Medien des Underground, mit denen man Informationen übermittelte, sollten sich vollständig auflösen. Sei es wie es sei, heute existiert der Underground nicht mehr. Sie nennen es Indie Rock, aber die Welt in der sie agieren ist eine andere und sie hat wenig mit Unabhängigkeit zu tun hat und ist eher digitalisiert, auf ein visuelles Image festgelegt, durch das Netz und natürlich auch durch die sozialen Netzwerke.
Das Berlin Festival ist eine Möglichkeit, um wichtige Bands des aktuellen Indie Rock zu sehen, sowie auch ihre Klassiker wie Suede, Primal Screem und Mogwai . Die neuen Bands die präsentiert werden, kommen aus dem gleichen Umfeld wie die zuvor aufgeführten. Dort wo die Qualität der aktuellen Band wohnt, muss man sie sich nicht immer erneut vor Augen führen. Das mediale Aufbrausen, das die musikalische Sehnsucht dieser neuen Künstler übertrifft, geht vielleicht damit zu Ende, dass es einen neuen Ausdruck hervorbringt, den wir bisher noch nicht kannten. Für mehr Informationen für das bevorstehende Ereignis am 9. und 10. September auf dem Flughafengelände Tempelhof und dem Club Xberg, gehen sie auf die Webseite des Festivals: http://www.berlinfestival.de/