Ausstellungsbeschreibung
Dan Graham (geb. 1942 in Urbana, Illinois, lebt in New York) gehört zu den herausragenden Künstlern seiner Generation. Seit den 1960er Jahren untersucht er in seinen Video-, Performance- und skulpturalen Arbeiten die komplexen Zusammenhänge von Stadt, Architektur, Wahrnehmung, Interaktion und deren gesellschaftliche Bedingungen.
In der Ausstellung Urbanism werden Fotos gezeigt, die Dan Graham seit Mitte der 60er Jahre gemacht hat, als er zum ersten Mal nach New York kam. Dazu kommen Fotos von bedeutenden Gebäuden aus dem frühen 19. Jahrundert in Patterson, New Jersey. Die Bilder sind betont „kunstlos“ und richten die Wahrnehmung ganz auf den Gehalt. Die Komposition der Fotos spielt dabei mit den nüchternen Strukturen der Minimal Art. Dan Graham zeigt, wie diese minimalistischen Strukturen im Alltag wiederkehren, jedoch mit gesellschaftlichen Inhalten aufgeladen sind. Das Spektrum reicht von verspiegelten Bürohochhäusern bis zu seriellen Wohnsiedlungen, samt Dekor, Kitsch und historischen Zitaten. Dan Graham führt gleichsam die Konzept- und Minimalkunst aus dem White Cube und der Wüste in die Städte und Vororte, die Shoppingmalls und Wohnzimmer.
Zwei Videos ergänzen die Ausstellung: Westkunst – Die Kultur als Gegenstand der Kunst von 1981 ist ein filmischer Essay über Städte und Vororte, Werbung und Fernsehen, mit Musik von Glenn Branca. Der Film Dia Center von 1992 ist, ausgehend von Dan Grahams Pavillon für das Dach des Dia Centers in New York, eine Reflexion über Natur und Stadt und die Atrien in den Corporate Buildings in New York, die in den 80er Jahren in Mode kamen.
Quelle: Johnen Galerie
Wann und wo
Johnen Galerie
Marienstraße 10
10117 Berlin
27. Juni bis 28. Juli 2012