Die Berliner Zeitung hat in der letzten Woche drei kleine eBooks veröffentlicht, die ein paar Reportagen vereinigen, die in den letzten Jahren dort erschienen. Neben den beiden (noch nicht gelesenen) Bänden mit Kriminalfällen ist auch dieses kleine “Berlin bei Nacht” erschienen, dass Geschichten von den Menschen erzählt, die jede Nacht arbeiten.
Hier geht es nicht um das berühmte (in meinem Alter: das berüchtigte) Nachtleben in Kneipen, Bars und Klubs. Sondern um die Menschen, die da sind, damit das Leben der Stadt auch nachts weitergeht. Damit die, die feiern, nicht im Dunklem und nicht auf dem Trocknen sitzen.
Geschichten von Putzfrauen und -männern, von Hotelportiers und Bierträgern im Q-Dorf und von den unermüdlichen Menschen, die bei Curry 36 bis tief in die Nacht an der Riesenbratpfanne stehen. Einzig Rolf Eden, der Langweiler, passt nicht in diese Sammlung.
Es sind die kleinen Geschichten, die wir im Normalfall übersehen. Menschen, die wir freundlich grüßen oder ignorieren (oder über die wir uns auch manchmal ärgern, wenn irgendwas nicht klappt, wie wir es uns wünschen). Die Beschriebenen, die Beobachteten sind die Helden des Alltags, die wir fast nie wahrnehmen.
So ist das Buch ein kleines Meisterwerk der Beobachtung und ein freundliches zudem. Die Geschichte, die entstanden sind, leben irgendwo an der Grenze zwischen Literatur und Journalismus. Einfach nur richtig gute Reportagen.
Lebens-, liebens- und lesenswert!
Nic
Berlin bei Nacht (Berliner Zeitung E-Books), ASIN: B00CL65SYY, 1,99 Euro