Am 14. November 1990 wurden 13 besetzte Häuser in der Mainzer Straße von etwa 4.000 z.T. bundesweit zusammengefahrenen Polizeibeamten geräumt. Es war der erste größere Einsatz westdeutscher Polizeieinheiten in Ostberlin und für viele Ostberliner der erste Kontakt mit der neuen Demokratie.
Räumung der Mainzer Straße am 14. November 1990 (Foto: Umbruch Bildarchiv)
Auf youtube gibt es eine ganze Reihe von Videoaufnahgmen aus der damaligen Zeit. Weil die Geschichte der Räumung gut zusammengefasst und die damalige Stimmung von vielen Besetzer/innen ganz gut eingefangen wird das “Mainzerstraßenlied” von Yok Quetschenpaua:
“Ihr könnt und verprügeln und ihr könnt uns verjagen – Ihr wisst ganz genau, dass hat nicht zu sagen…”. Ganz so einfach war es dann doch nicht und ich könnte immer noch heulen, wenn ich die Bilder von damals sehe.
Für alle, die damlas noch nicht dabei waren und sich für die Details der Räumung und vor allem das Besetzer-Leben in der Mainzer Straße interessieren sei das Buch “Berlin – Mainzer Straße” vom BasisDruck Verlag empfohlen. Es ist leider vergriffen, dürfte aber in vielen Bücherschränken und Antiquariaten zu finden sein. Neben einer ausführlichen Chronologie von Besetzung und Räumung der Mainzer Straße gibt es eine ganze Reihe von Interviews mit den Bewohner/innen, die zeigen, welche Träume und Lebensvorstellungen mit dem Aufbruch der Hausbesetzungen verbunden waren.