Bericht zur regionalen Armutsentwicklung in Deutschland 2011

Von Hartstein

des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes:

„…Bemerkenswert ist, dass selbst starke wirtschaftskonjunkturelle Ausschläge so gut wie keinerlei Einfluss mehr auf die Armutsentwicklung zu haben scheinen (siehe Grafik 1). Ein signifikantes Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts von 3,4 Prozent im Jahr 2006 ging mit einem Rückgang der Armutsgefährdungsquote von gerade einmal 0,7 Prozent einher.

Das gleiche gilt für das Aufschwungsjahr 2010 (+ 3,6 % BIP). Das Wirtschaftswachstum im Jahr 2007 von 2,7 Prozent wurde sogar von einem leichten Anstieg der relativen Armutsquote begleitet. Gute Konjunkturen, so zeigen die Daten, schlagen nicht mehr auf die Armutsentwicklung durch und werden auch politisch nicht dazu genutzt, die Schere zwischen Arm und Reich wenigstens etwas zu schließen. Auf der anderen Seite führte der wirtschaftliche Einbruch in 2009 (- 4,7 % BIP) auch nicht zu einem nennenswerten Anstieg der Armutsquote, was insbesondere der damals schnell eingeführten Kurzarbeiterregelung und der damit erfolgreichen Bekämpfung der krisenbedingten Arbeitslosigkeit geschuldet war.

Dieses Phänomen „verhärteter Armut“ findet sich auch bei der bundesweiten Hartz IV-Quote (siehe Tabelle 1, S. 4). Betrug sie im Juli 2005, einige Monate nach Inkrafttreten von Hartz IV, 10,3 Prozent, so sind es im Juli 2011 noch immer 9,8 Prozent. Angesichts eines Zeitraums

von sechs Jahren kann damit auch bei diesem Armutsindikator nicht von einer signifikanten Bewegung gesprochen werden – allen arbeitsmarktpolitischen Erfolgsmeldungen der Bundesregierung zum Trotz. …“

Quelle: http://www.der-paritaetische.de/armutsbericht2011/

Bericht: http://www.der-paritaetische.de/index.php?eID=tx_nawsecuredl&u=0&file=fileadmin/dokumente/2011_armutsbericht/A4_armutsbericht2011_web.pdf&t=1325232482&hash=01606f2a4e6e5614dd6dc067414fd7caf5dd6612