Postrocktag! Heute bekommen wir beide Enden der Musik geboten und was dazwischen liegt. KOKOMO aus Duisburg eröffneten ihr Set in Dunkelheit. Das Quartett hat eigene Scheinwerfer dabei und hält sich eher im Schatten auf. Ihre Musik, die auf Tonträger auch sphärisch ist wird live durch eine dominante Lautstärke niedergeknüppelt. Dafür bieten Kokomo brachiale Rhythmik und brutale Musik. Ohrenbluten incl. Leider sollten sich Nuancen in diesem Sound nicht durchsetzen und so könnte das Konzert teilweise als Hardcore Gig mit Metaleinschlag durchgehen. Schade denn die Gitarrenarbeit lies mehr erahnen. Niederschmetternd war es in jedem Fall. Für WILD DOGS IN WINTER wird danach der Saal bestuhlt. Die Gäste sind begeistert und nehmen die Sitzgelegenheit dankend an. In einer sehr angenehmen Atmosphäre eröffnen die Engländer ihren feinsinnigen Gig. Gitarren erklingen in schön gesetzten Abständen. Die Musik öffnet sich langsam, braucht Raum zumn atmen. Der Gesang klingt verloren und bietet damit melancholische Projektionsflächen für ein angenehm stilles Publikum. Stilistisch liegt die Bandbreite zwischen Postrock über Slow/Sadcore bis zu Ambient. Die Ausbrüche sind rar aber genau gesetzt. Das Quintett bietet grandiose Klangcollagen und Vokalist Rhys Baker untermalt das mit fast resignierender Art. Musik als pure Emotion. Ein Erlebnis!!!!!!!!!!! Text: Volker Dickerhoff Fotos: Kevin Genesis Fotografie Video: Marc Michael Mays