Bericht „Sparkassen Marathon Heidelberg 2017“

Bericht „Sparkassen Marathon Heidelberg 2017“Am 24. September fand in Heidelberg die 42. Deutsche Sparkassen-Marathon-Meisterschaft statt. Jedes Jahr ändert sich der Austragungsort und dieses Mal war es vor meiner Haustüre. Da auch Halbmarathon und 10km als Distanzen angeboten wurden, wollte ich unbedingt daran teilnehmen. Es sollte nach Möglichkeit eine neue Halbmarathon-Bestzeit dabei rauskommen. Leider musste ich nach zweimonatiger Verletzungspause meine Ambitionen runterschrauben. Doch welche Zeit ist mit nur drei Wochen Vorbereitung möglich?

Um überhaupt am Sparkassen-Marathon teilnehmen zu können, muss man im Sparkassenverbund arbeiten. Da mein Arbeitgeber IT-Dienstleister der Sparkassen ist, war diese Voraussetzung erfüllt. Es durften aber auch ein paar Läufer teilnehmen, die von den helfenden Vereinen der Veranstaltung kamen.

Vor dem Lauf
Am Tag vorher holte ich meine Startnummer ab. Ich kenne ja die Örtlichkeiten vom Heidelberg Halbmarathon und so war das für mich Routine. Mir fiel sofort auf, dass viele Helfer vor Ort waren, die sehr freundlich Auskunft gaben. Die Marathonmesse ist eigentlich nicht erwähnenswert, da sie wirklich sehr klein war. Doch es gab zwei tolle Panoramaposter von Heidelberg und ich hatte mir ein Teilnehmer-Shirt von Kossmann gegönnt.

Bei der Startnummerausgabe hatte ich erfahren, dass es Shuttle-Busse gibt, die morgens vom Ziel (Stadion im Neuenheimer Feld) zum Start (Altstadt) fahren. Dabei sammeln sie auch Läufer am Hauptbahnhof ein. Das kam mir natürlich entgegen, da ich mit der S-Bahn anreisen wollte.

Das tat ich dann auch. Um kurz nach 7 Uhr ging ich aus dem Haus und musste leider feststellen, dass die gute Wettervorhersage nicht so ganz stimmte. Anstatt „leicht bewölkt, sonnig", war es total neblig. Die S-Bahn war voll mit Läufern. Vor dem Heidelberger Hauptbahnhof musste ich den ersten Shuttle-Bus wegen Überfüllung ziehen lassen. Beim zweiten konnte ich dann mit und war somit kurz darauf mehr als rechtzeitig am Startbereich.

Ich zog mich in der Schulturnhalle um, verstaute alles im Turnbeutel und gab diesen am LKW ab, der die Sachen zum Ziel brachte. Das klappte alles unkompliziert und reibungslos. Anschließend lief ich mich ein wenig warm und ging zum Start. Da ich ursprünglich eine neue PB laufen wollte, war ich dem ersten Startblock zugeteilt. Da diese Zeit nach der Verletzungspause nciht mehr realistisch war, ordnete ich mich in diesem Startblock ganz hinten ein, um niemandem im Weg zu sein.

Der Lauf
Um Punkt 9 Uhr erfolgte der Startschuss. Da die ersten 4 Kilometer identisch zum Heidelberg Halbmarathon waren, wusste ich, was mich da erwartet und wie ich es angehen musste. Gerade zu Beginn besteht durch die abfällige Strecke die Gefahr, dass man zu schnell losläuft. Ich nahm mir vor, anfangs zwischen 5:10 und 5:15 zu laufen, um meine Tagesform einschätzen zu können. Doch wie es bei einem Wettkampf halt so ist, war ich etwas schneller unterwegs. Aber es fühlte sich gut an. Die Bedingungen waren, bis auf den Nebel, mit 11 Grad und beinahe Windstille ideal.

Bericht „Sparkassen Marathon Heidelberg 2017“

Es war ein ungewohntes Gefühl, als ich an der Abzweigung zum Philosophenweg vorbeilief. Um ehrlich zu sein, ich war heilfroh, dass ich an dem Tag nicht hoch musste. Nach 6,5 Kilometern gab es ein Highlight. Die Strecke führte durch den Heidelberger Zoo, vorbei an Kamelen, Seelöwen, Affen, Elefanten, Löwen und Flammingos. Das war echt cool! Danach fühlte ich mich weiterhin gut, sodass ich mich entschloss, das Tempo ein wenig zu erhöhen. Lag vielleicht aber auch daran, dass mich bei Kilometer 8 zwei Kollegen überholten.

Bericht „Sparkassen Marathon Heidelberg 2017“

Nun ging es auf das Feld. Darauf hatte ich mich im Vorfeld nicht gefreut, denn ich befürchtete eine freie weite Sicht. Und da die Strecke geschlängelt verlief, wäre dies für die Motivation echt Gift gewesen. Doch es war besser, als gedacht. Es gab Hecken und Bauernhöfe. Nur selten konnte man vorauslaufende Teilnehmer auf parallelen Wegen sehen. Und so war durchaus etwas Abwechslung geboten und ich konnte mein Tempo halten. Auf dem Feld machte sich dann der Nebel bemerkbar. Die Luft war sehr feucht, was mich jedoch nciht negativ beeinflusste.

Nach ca. 17,5 Kilometern gab es einen Wendepunkt. Wahrscheinlich, um die exakte Distanz zu erreichen. Ein 180-Grad-Turn auf einem schmalen Feldweg war natürlich nicht so prickelnd, aber ich habe recht schnell wieder meinen Rhythmus gefunden. Auf dem Rückweg kam mir ein weiterer Kollege entgegen. Nein, der überholt mich jetzt nicht auch noch! Ich lief konstant mein Tempo weiter, doch so langsam spürte ich, dass meine Beine müde werden. Ich schaute auf die Uhr und fing an zu rechnen. Sollte tatsächlich eine Sub1:45 möglich sein?

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Die Kilometer 18 und 19 waren echt zäh wie Gummi. Ich wollte endlich ins Ziel. Doch ich traute mich nicht, schon jetzt das Tempo zu erhöhen. Das wäre definitiv zu früh gewesen. Erst nach Kilometer 20 legte ich einen Zahn zu. Und sofort stiegen meine Pulswerte deutlich an. Ich hörte den Sprecher im Stadion und wusste, ich habe es gleich geschafft. Doch würde es für eine Sub1:45 reichen? Das wird knapp. Als ich in Richtung Stadion abbog, kam die Ernüchterung. Es wird nicht mehr reichen. Das Ziel ist zu weit entfernt. Egal. Beim Schlusssprint holte ich nochmal alles raus und nach 1:45:13 war ich im Ziel.

Im Ziel / nach dem Lauf
Ich war richtig plaat und ließ mir luftringend die Medaille umhängen. Dann ging ich in den Verpflegungsbereich und nahm eine Laugenstange, Kuchen, Apfel und warmen Zitronentee zu mir. Das Angebot fand ich echt gut. Anschließend holte ich mir meinen Turnbeutel ab und zog mir was an. Ich wollte mich nicht erkälten. Nach dem Gruppenbild mit den Kollegen musste ich mich dann schon auf den Heimweg machen, da ich bei Freunden eingeladen war. Daher konnte ich auch leider nicht an der Abendveranstaltung teilnehmen. Die nächste Bushaltestelle war fußläufig entfernt. Von dort kam ich dann mit dem Bus zurück zum Hauptbahnhof, wo ich schließlich mit der S-Bahn wieder nach Hause fuhr.

Bericht „Sparkassen Marathon Heidelberg 2017“

Fazit:
Der Sparkassen Marathon Heidelberg war eine tolle Veranstaltung, die sehr gut organisiert war und Spaß machte. Die Stimmung war super, die Helfer freundlich und die Strecke gut markiert. Der Abschnitt durch den Zoo war schön und außergewöhnlich. Leider waren nicht all zu viele Zuschauer an der Strecke, aber das hatte ich schon geahnt. Die Anwohner haben ja keinen Bezug auf so eine „interne" Veranstaltung. Aber ich fand das jetzt nicht so tragisch. Ich war eh genug auf mich konzentriert. Und mit meiner Leistung bin ich mehr als zufrieden. Sehr konstant gelaufen, mit einem negativen Split. Wer weiß, was da möglich gewesen wäre, wenn ich keine Achillessehnenprobleme gehabt hätte. Aber so kam es halt und ich bin froh, dass ich überhaupt mitlaufen konnte. Endlich wieder Wettkampfluft schnuppern!


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