Der Start war nachmittags um 15:15 Uhr. Eine etwas ungewöhnliche Zeit. Aber so konnte ich meinem großen Sohn noch bei seinem Fußballspiel zuschauen. Meine Frau fuhr mich im Anschluss zur Fähre Neckarhausen. Damit konnte ich für 50 Cent bei schönstem Sonnenschein auf die andere Neckarseite tuckern. Start und Ziel waren im Stadion, das ca. 5 Minuten vom Neckar entfernt ist. Bei der Startnummernausgabe war alles entspannt. Im Vergleich zum Vorjahr konnte man das Startgeld nach der Anmeldung vom Konto abbuchen lassen. Zeitmessungs-Chip befand sich in der Startnummer und die Strecke war vermessen. Für 8 Euro kann man da echt nicht meckern. Ich ging zur Umkleide und zog mich um.
Start war im Stadion. Ein Sprecher der Veranstaltung gab noch Instruktionen, die für mich aber wie im Vorjahr eher verwirrend, als hilfreich waren. Außerdem war der Tonfall etwas seltsam. Ich hörte weg und konzentrierte mich auf den Start. Nach dem Startschuss galt es eine halbe Stadionrunde zu laufen, nach der es raus auf die Strecke ging. Diese 200 Meter war ich natürlich viel zu schnell, was aber auch daran lag, dass es gleich in eine Kurve ging und man die Linie halten wollte.
Auf der Strecke außerhalb des Stadions fand ich dann so langsam meinen Rhythmus, wobei dieser immer mal wieder durch wellige Abschnitte oder Gegenwind gestört wurde. Dafür war es sonnig und aufgrund des Windes gefühlt nicht zu warm. Dennoch, Wind und Profil machten mir zu schaffen. Bereits nach der ersten von drei Runden hatte ich kein gutes Gefühl, was die Zielzeit betraf.
Im Stadion gab es am Ende jeder Runde etwas Wasser zu trinken. Normalerweise greife ich bei einem 10er nicht danach, aber dieses Mal war mein Mund permanent so trocken und klebrig, dass ich das Angebot gerne in Anspruch nahm. An dieser Stelle vielen Dank an die Kinder, welche die Becher reichten.
Die zweite Runde war gemein. Man wusste, was einen erwartet und dass man das Ganze nach dieser Runde nochmal bewältigen musste. Außerdem kamen mir vor dem Waldpark immer mehr Läufer entgegen, die schneller als ich waren. Doch damit befasste ich mich nicht so sehr, denn ich war mit mir selbst genug beschäftigt. Bei den zwei kleinen Anstiegen im Waldpark hatte ich das Gefühl, ich bleibe stehen. Irgendwie hatte ich keine Kraft in den Beinen. Dass mir auf dem Rückweg zum Stadion langsamere Läufer entgegenkamen, half dabei auch nicht. Außerdem laufe ich nur gegen mich bzw. gegen die Uhr und nicht gegen andere Läufer.
Im Stadion eingetroffen, wusste ich, jetzt nur noch eine Runde. Nur ist gut. Immerhin noch ca. 3,3 Kilometer. Eine Zeit unter 45 Minuten hatte ich innerlich bereits abgeschrieben, denn ich traute mir keine Steigerung auf der letzten Runde zu. Im Gegenteil, ich hoffte, dass ich das Tempo halbwegs halten kann.
Doch es kam überraschend anders. Ich konnte nochmal etwas zulegen. Allerdings nur auf dem letzten Kilometer. Dieser tat dann aber auch richtig weh. Ich hing mich auf dem Rückweg vom Waldpark an einen Läufer und versuchte sein Tempo mitzugehen. Das klappte gut und ich konnte ihm auf den letzten 300 Metern sogar noch davonziehen. Ein Zieleinlauf im Stadion auf Tartanbahn ist echt beflügelnd. Und tatsächlich, ich blieb mit 44:48 doch noch unter der 45er Marke. Völlig platt musste ich erst einmal an der Bande durchatmen. Dort traf ich dann noch Andreas (United Runners of Pfalz), der mir auf der Strecke grüßte. Er war einer der Schnellen, die mir entgegenkamen. Er verpasste eine Sub40 um knapp 30 Sekunden, aber bei flacher Strecke ohne Gegenwind wird er diese locker laufen. Viel Erfolg hierfür!
Ich ging dann in die Umkleide, zog mir ein frisches Laufshirt und trockene Laufsocken an. Dann packte ich meinen kleinen Laufrucksack und machte mich auf den Weg zur Fähre, denn ich musste bzw. durfte die etwas mehr als 4 Kilometer nach Hause laufen. Ich stellte mir das Auslaufen zwar angenehmer vor, aber es war dennoch schön und vor allem mal was anderes.
Die gelaufene Zeit ist natürlich nicht der Brüller, wenn die PB über zwei Minuten darunter liegt. Doch die wellige Strecke und die windigen Verhältnisse sind einfach nicht mein Ding. Das weiß ich und deswegen kann ich die Zeit gut einschätzen. Immerhin konnte ich mich im Vergleich zum Vorjahr eine halbe Minute verbessern. Letztendlich macht ein Wettkampf immer irgendwie Spaß (auch wenn er anstrengend ist) und ich habe eine Wertung für den LaufCup „Unterer Neckar" bereits im Sack.