Bericht „Hockenheimringlauf 2017“

Bericht „Hockenheimringlauf 2017“Wie immer an Allerheiligen, fand auch dieses Jahr der Hockenheimringlauf statt. Und das nun schon zum 20. Mal. Für mich ist das immer die Chance, auf schneller Strecke eine neue PB auf 10 Kilometern anzugehen, was mir auch schon dreimal gelungen ist. Das war auch dieses Jahr der Plan, doch aufgrund der zweimonatigen Verletzungspause im Sommer war ich noch nicht in Topform und die letzten Wettkämpfe kosteten Kraft. Sollte wenigstens eine vernünftige Zeit möglich sein?

Vor dem Lauf
Mein Kumpel hatte im Vorfeld bereits angekündigt, dass er eventuell auch starten würde. Ich finde solche gemeinsamen Teilnahmen immer super und freute mich darauf. Zwar läuft er in einer anderen Liga, doch davor und danach kann man immer schön schnacken.

Da ich zwar in Baden-Württemberg wohne, aber in Hessen arbeite (und Allerheiligen dort kein Feiertag ist), musste ich für den Tag Urlaub nehmen. Den Rest der Woche habe ich dann auch noch gleich genommen, damit es sich wenigstens lohnt.

Die Wettervorhersage war ein paar Tage zuvor noch nicht so prickelnd, doch die Bedingungen waren dann am Wettkampf perfekt. Sonne, blauer wolkenfreier Himmel und leicht kühle Temperaturen. Ich parkte auf dem großen Parkplatz direkt am Fahrerlager und holte meine Startnummer ab. Nach dem Umziehen traf ich dann meinen Kumpel. Wir liefen gemeinsam zu Start 2, denn dieser führt anfangs nicht durch das Motodrom, sondern geradeaus auf die Zielgerade.

Der Lauf
Pünktlich um 10:20 Uhr fiel der Startschuss. Da ich etwas zu weit vorne stand, musste ich die ersten 200 Meter etwas schneller laufen, um niemanden im Weg zu sein. Aber das war nicht schlimm, denn ich wollte eh etwas riskieren. Zu verlieren hatte ich ja nichts und der Franklin-Meilenlauf zehn Tage zuvor lief ja überraschend gut.

Kurz vor der Zielgerade wurden die zwei Startfelder zusammengeführt. Nun galt es zwei Runden zu laufen. Mein Ziel war eine 43er Zeit. Hierfür musste ich einen Schnitt von 4:24 laufen. Das klappte auf den ersten Kilometern richtig gut. Das Tolle bei so einem großen 10er ist, dass man schnell leistungsähnliche Läufer findet und gemeinsam Tempo macht.

Doch ich merkte schnell, dass heute vielleicht noch mehr möglich ist. Und so erhöhte ich bereits nach einem etwas gemäßigterem zweiten Kilometer ein wenig mein Tempo. Ich suchte mir immer wieder ein neues „Opfer", das ich überholen wollte. So konnte ich mein Tempo aufrechterhalten bzw. sogar leicht steigern. Die Frage war nur, wie lange geht das gut...

Als ich am Ende der ersten Runde in das Motodrom lief, motivierte das schon sehr. Man hört die Zuschauer und den Sprecher im Zielbereich. Alles in Sichtweite, auch wenn noch zwei Kurven zu laufen sind. Ich passiere den Zielbereich und begebe mich auf die zweite und letzte Runde. Doch bereits kurz nach der Zielgeraden merke ich, wie die Euphorie nachlässt und die Beine müde werden.

Bericht „Hockenheimringlauf 2017“

Die Kilometer 7 und 8 lief ich geringfügig langsamer, aber immer noch voll im Soll. Dennoch fing es nun an, hart zu werden. Ich ahnte, dass die letzten zwei Kilometer richtig übel werden könnten. Egal, nicht nachdenken. Einfach weiterlaufen. Auf der Geraden nach der Spitzkehre tat ich mich etwas schwer, weil niemand direkt vor mir war. Also musste ich unbedingt wieder ein neues „Opfer" suchen.

Beim Einbiegen ins Motodrom konnte ich wieder zulegen und ein paar Läufer überholen. Nun war auch klar, dass ich unter 44 Minuten bleiben werde, was ja mein Ziel war. Doch sollte ich es vielleicht auch noch unter 43 Minuten schaffen? Ich gab Gas und auf der Zielgeraden holte ich nochmal alles aus mir raus. Nach 43:19 überquerte ich völlig platt die Ziellinie.

Im Ziel
Nachdem ich kurz durchschnaufte, sah ich auch schon meinen Kumpel mit warmem Tee auf mich zukommen. Er beglückwünschte mich zu meiner Leistung, aber auch er ist mit einer 36:39 eine super Zeit gelaufen. Zwar 19 Sekunden über seinem Vorhaben, doch er war mit seinem Lauf dennoch zufrieden. Ich denke, das kann er auch. Wahnsinn, so eine Zeit!

Nach dem Lauf
Ich habe mir meine Sachen geholt und wir haben noch ein paar Fotos gemacht (u.a. für eine tolle Aktion von „Crowdlauf"). Danach mussten wir aber auch beide schon nach Hause, da unsere Familien auf uns warteten. Im Nachhinein hat mein Kumpel erfahren, dass er Zweiter in der AK M40 wurde und ein Weinpräsent erhalten hätte. Schade, aber wir hatten leider keine Zeit. Zuhause angekommen, gönnte ich mir erst einmal ein vernünftiges Frühstück.

Fazit:
Ursprünglich wollte ich ja eine neue Bestzeit laufen. Aufgrund der zweimonatigen Laufpause war dies jedoch nicht mehr realistisch. Dennoch wollte ich eine vernünftige Zeit laufen und das ist mir gelungen. Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden, zumal die vielen Wettkämpfe im Oktober auch an den Kräften zehrten. Allerdings ärgere ich mich auch ein wenig, dass ich nicht top vorbereitet war, denn die Bedingungen waren perfekt. Ich bin mir sicher, dass ich ohne Zwangspause eine neue PB gelaufen wäre. Aber so ist das halt. Dann eben im nächsten Jahr. Spaß hat der Lauf auf jeden Fall gemacht und es war schön, mit meinem Kumpel zusammen zu laufen. Da ist eine verpasste PB nicht ganz so schlimm.


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