Vor dem Lauf
Meine Frau fuhr mich hin und nachdem ich meine Startnummer abgeholt hatte, zog ich mich im Flur der Grundschule (die für diese Veranstaltung geöffnet war) um. Zum ersten Mal hatte ich mein Laufbotschafter-Shirt des Badenmarathons an. Vor dem Start kam ich mit einigen Läufern ins Gespräch. Unter anderem mit Katrin und Andy. War echt schön.
Der Lauf
Als der Startschuss fällt, laufe ich in einem Tempo los, das eine neue PB anpeilt. Doch ich wollte auch nicht überpacen, denn ich erinnerte mich noch gut an meine letzte Teilnahme, wo ich 3 Kilometer vor Schluss nicht mehr genug Körner hatte, um das Tempo zu halten. Beherzt, aber auch nicht zu optimistisch gehe ich die ersten Kilometer an. Meine Beine sind noch etwas schwer, aber es läuft besser, als befürchtet.
Taktisch mache ich alles richtig. Ich suche mir gezielt eine Gruppe aus, die mein Tempo läuft und achte darauf, dass niemand es verschleppt. Wenn es mir zu langsam wird, schließe ich zum nächsten Läufer auf. Das Tempo zu halten ist hart, aber noch läuft es gut. Nach der Hälfte ist mit 21:16 sogar eine neue PB noch in greifbarer Nähe, aber dazu müsste ich die zweite Hälfte mindestens genauso schnell laufen. Mal sehen, ob die Körner diesesmal ausreichen.
Der Rhein-Abschnitt ist vorbei und nun geht es über das Feld zurück nach Brühl. Ich nehme noch schnell ein Isostar-Gel zu mir, das ich schon in Frankfurt sehr gut vertragen habe. Noch sieht alles recht gut aus. Zwar bin ich mit 4:19 und 4:18 leicht über dem erforderlichen PB-Schnitt (4:15), aber mit einem guten Zielsprint ist noch alles möglich. Der Asics Gel-Electro33 läuft sich klasse und war der richtige Kompromiss zwischen ausreichend Dämpfung für die müden Knochen und geringem Gewicht.
Ich kenne die Strecke und bin gedanklich schon auf dem letzten Abschnitt, der noch vor mir liegt. Doch plötzlich, kurz vor Kilometer 8, spüre ich mit Entsetzen, wie die rechte hintere Oberschenkelmuskulatur zu macht. Ich reduziere ein wenig das Tempo, doch es hilft nichts. Ich muss tatsächlich anhalten. Kurzes Dehnen und langsam wieder loslaufen. Es geht halbwegs, aber ich merke, dass das bisherige Tempo nicht mehr möglich ist. So ein Mist! Die Sub43 kann ich vergessen. Egal. Jetzt nur keine Verletzung riskieren.
Mit angezogener Handbremse versuche ich die restlichen zwei Kilometer hinter mich zu bringen. Ärgerlich, aber so ist es halt. Ein echter Zielsprint ist somit auch nicht drin, aber mit einer 43:51 schaffe ich es zumindest noch knapp unter 44 Minuten. Doch die Zeit ist mir egal. Die Muskulatur hielt und ich kam ins Ziel. Zur Belohnung gab es sogar eine Medaille. Auch nicht üblich für so eine kleine Laufveranstaltung.
Nach dem Lauf & Fazit
Frau und Kinder empfingen mich im Ziel, wo ich mich noch kurz mit einer Banane und Tee versorgte. Mit nun noch müderen Beinen ging es dann nach Hause, sowie mit der Erkenntnis, dass ein 10er nur eine Woche nach einem schnellen Halbmarathon vielleicht doch zu früh war. Eine Sub43 wäre ohne muskuläre Probleme absolut möglich gewesen. Dennoch war der Lauf und die Veranstaltung mal wieder richtig schön und ich bin mir sicher, dass ich auch nächstes Jahr wieder in Brühl am Start sein werde.