Vor dem Lauf
Da war mittlerweile nur noch ein Auto haben, musste ich mich von meiner Frau nach Brühl fahren lassen. Hierbei war der späte Start (12 Uhr) organisatorisch durchaus von Vorteil. Die Wettervorhersage war eigentlich nicht schön (kalt und regnerisch), doch eine halbe Stunde vor dem Start sah es erfreulicherweise gut aus. Zwar war es deutlich kälter als noch die Tage zuvor, aber es war trocken. Meine Lieblingsbedingungen. Ich holte meine Startnummer in der angrenzenden Schule ab und zog mich dort auch um. Danach ging ich auch schon zum Start.
Der Lauf
Aufgrund der Netto-Zeitmessung ist die Position am Start nicht ganz so wichtig. Dennoch reihe ich mich im ersten Viertel ein. Der angekündigte Startschuss findet nicht statt, da anscheinden die Pistole versagt. Egal, die Masse läuft los und ich natürlich wie immer etwas zu schnell. Die ersten Kilometer führen am Ortsrand von Brühl entlang in Richtung Rheinufer. Es läuft erstaunlich gut, wenn auch nicht perfekt. Dennoch, ich versuche mein Tempo zwischen 4:15 und 4:20 zu halten, was bis jetzt auch gut klappt.
Nach zwei Kilometern der erste Schlüsselmoment. Die Gruppe, in der ich laufe, verschleppt ein wenig das Tempo. Eine junge Läuferin setzt sich von der Gruppe ab und ich beschließe, ihr zu folgen. Nicht ganz einfach, da es ca. zehn Meter sind, die ich aufzuholen habe. Doch es gelingt mir und kann dadurch meinen Schnitt halten.
Am Rhein entlang geht es bis Kilometer 6 und anschließend in die Rheinauen. Ab hier werden so langsam die Beine schwer. Der Abstand zur erwähnten Läuferin wird schleichend größer. Bei Kilometer 7 verschärft sie das Tempo und ich muss sie endgültig ziehen lassen. Nun ist mir klar, dass die restlichen 3 Kilometer hart für mich werden. 4:24, 4:29 – das wird nix mit einer Sub43.
Der letzte Kilometer führt durch Brühl, vorbei an frühlingshaften Bäumen mit rosa Blüten. Der letzte Abschnitt geht durch den Steffi-Graf-Park. Normalerweise würde ich auf dem letzten Kilometer kontinuerlich beschleunigen und mit einem finalen Sprint ins Ziel laufen. Aber heute nicht. Die PB ist außer Reichweite und der Heidelberg Halbmarathon ist in bereits zwei Wochen. Ich möchte keine Verletzung riskieren. Zu einem kleinen Zielsprint lasse ich mich dann aber doch verleiten und laufe nach 43:22 über die Ziellinie.
Im Ziel
Nachdem ich mich kurz gesammelt hatte, ging ich an den Versorgungsstand, wo es warmen Tee, Wasser, isotonisches Getränk, sowie Bananen gab. Recht ordentlich für einen kleinen Volkslauf. Auch sonst kann sich die Veranstaltung echt sehen lassen. Die Organisation, die Umkleidemöglichkeit und auch das Drumherum (Kuchen, Gegrilltes, Stimmung) sind top.
Mit der Zeit bin ich zufrieden. Zwar bin ich nicht ans absolute Limit gegangen, aber die Beine waren auf den letzten drei Kilometern einfach zu schwer, um eine Sub43 zu laufen. Als Vorbereitung für Heidelberg absolut in Ordnung. Und da zehn Kilometer nicht viel sind, bin ich danach noch knapp fünf Kilometer ausgelaufen.
Nach dem Lauf