Bergtouren & Wandern im Herbst: Das musst du beachten

Der Herbst erfordert bei der Planung von Bergtouren besondere Sorgfalt. Unsere Tipps!

Der Herbst ist wohl eine der schönsten Jahreszeiten für Bergtouren. Die Luft ist klar, die Wälder leuchten in warmen Farben, und die Gipfel sind oft weniger überlaufen als im Sommer. Aber gerade in dieser Übergangszeit solltest du ein paar Dinge beachten, damit dein Ausflug in die Berge nicht nur schön, sondern auch sicher bleibt.

1. Kürzere Tage für Bergtouren im Herbst

Im Herbst werden die Tage schnell kürzer. Scheint die Sonne um die Sommersonnenwende im Juni im Alpenraum um die 16 Stunden, bleiben uns Ende November nicht einmal mehr neuen Stunden Tageslicht. Die Sonne geht erst gegen 7 Uhr auf und gegen 16:30 bereits wieder unter. Danach ist es schnell stockdunkel.

Plane deine Bergtouren im Herbst so, dass du genügend Zeit für Auf- und Abstieg hast und die Tour vor Einbruch der Dämmerung beendet hast. Idealerweise suchst du dir für den Herbst kürzere, technisch einfache Routen aus, damit du einen größeren Zeitpuffer hast. Eine leistungsstarke Stirnlampe sollte in deinem Rucksack nicht fehlen, sollte es doch einmal später werden – oder besser: man kehrt frühzeitig um!

Tipp: Moderne GPS-Uhren, wie die Suunto Vertical geben dir genaue Auskunft über die aktuelle Tageslänge, den Sonnenauf- und -untergang. Infos, die für die Tourenplanung sehr wertvoll sind!

2. Rechne mit Schnee

Im Herbst liegt in den Hochlagen häufig schon Schnee. Höhere Gipfel und nordseitige Wege können deshalb eventuell nur noch mit (Leicht-)Steigeisen oder Grödel und Stöcken sicher begangen werden.

Am besten wählt man im Herbst Touren mit ost- oder südseitigen Anstiegen (topografische Karten helfen bei der Tourenplanung). Dort hält sich gefallener Schnee nicht so lange und eisige Passagen tauen früher wieder auf.

Lawinengefahr schon im Herbst: Sobald Schnee liegt, kann es unter Umständen zu Lawinen kommen. Da der offizielle Lawinenlagebericht oft erst bei ausreichender Schneedecke erscheint, musst du selbst einschätzen können, ob ein Hang riskant ist. Lawinen können sich an über 30 Grad steilen Hängen lösen – also überall dort, wo du nicht mehr direkt hochsteigen kannst, sondern in Serpentinen gehen musst.

Praktische Apps fürs Bergsteigen, Wandern & Klettern

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Die wichtigsten Apps fürs Bergsteigen und CO! Von der Tourenplanung bis zur Navigation und Gipfelliste – Handy-Apps können uns auf vielfältige Weise auf Touren unterstützen. Hier stellen wir einige Apps vor, die uns überzeugen…

3. Schicht für Schicht: Richtig kleiden auf Bergtouren im Herbst

Im Herbst können am Berg große Temperaturunterschiede herrschen. Oft ist es im Tal angenehm warm und am Berg richtig zapfig. Oder bei Inversionswetterlage genau umgekehrt!

Hier hat sich das Zwiebelprinzip bewährt:

  • Basis: atmungsaktive Funktionsunterwäsche (zum Beispiel aus Merinowolle), die Schweiß nach außen transportiert
  • Mitte: wärmende Fleece- oder Dauenjacke
  • Außen: wind- und wasserfeste Jacke

Vergiss nicht Mütze, Handschuhe und feste Bergschuhe – gerade bei feuchtem Laub oder ersten Schneeresten ist ein stabiler Schuh wichtig, um wenn nötig Tritte zu schlagen.

Unsere Packliste für Bergtouren im Herbst

4. Anspruchsvolle Wege

Wanderwege können nach Regen und Schneefall länger rutschig bleiben, Laub oder Matsch die Steige bedecken und das Gehen anspruchsvoller machen.

  • Geh ruhig und setze die Füße kontrolliert auf.
  • Besondere Vorsicht gilt bei felsigen Abschnitten oder Untergründen aus Holz. Diese sind im Herbst oft gefährlich rutschig.
  • Wanderstöcke können vor allem im Matsch für zusätzliche Stabilität sorgen.
  • Achte auf den Wegverlauf. Dieser ist im Herbst manchmal schwer zu erkennen, wenn Blätter oder Schnee die Markierungen verdecken.
Bergtouren HerbstFrisch angezuckert trifft man die Gipfel im Herbst häufig an. Am besten wählt man südseitige Anstiege wie auf der Staufen-Zwiesel-Überschreitung oder Touren an niedrigen Gipfeln wie in der Osterhorngruppe.

5. Essen und Trinken nicht vergessen

Kalt und trocken bedeutet: dein Körper verbrennt mehr Energie und verliert viel Flüssigkeit, ohne dass du es durch starkes Schwitzen merkst.
Pack genügend Snacks ein, die dich wärmen und Energie liefern: Nüsse, Trockenfrüchte, Müsliriegel – und warmen Tee in der Thermoskanne.

6. Genieße die Farben

Abseits der Sicherheitstipps: Der Herbst in den Bergen ist ein echtes Farbfeuerwerk. Plane bewusst kleine Pausen ein, um die Natur zu genießen, ein paar Fotos zu machen oder einfach tief durchzuatmen. Für mich gibt es fast nichts Schöneres, als eine Pause in der warmen Herbstsonne.

Fazit: Herbsttouren sind ein Traum – aber sie fordern eine sehr spezifische Tourenplanung. Wer auf Wetter, Schnee, Kleidung und Tageslicht achtet, kann die Saison aber in vollen Zügen genießen.


Einen guten Artikel zum Thema gibt es auch beim DAV nachzulesen.

Bergtouren & Wandern im Herbst: Das musst du beachten

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