Bergfest im BROCKHAUS! 1/2 Jahr lesen, 12.250 Seiten und viel gefährliches Halbwissen später :)

25. April 2014 DLimP-BROCKHAUS-Alex-Kahl-probefahrer

YEAH ich hab es geschafft! Also noch nicht komplett. Erst die Hälfte. Aber darauf bin ich schon ein wenig Stolz. Seit Oktober lese ich nun den BROCKHAUS. Jeden Tag gut 2-3 Stunden für 67,5 Seiten – manchmal auch 3 mal 67,5 Seiten *hüstel* wenn ich tags zuvor nicht zum lesen gekommen bin. Dann wird auch mal ein bisschen überflogen.

365xBROCKHAUS lesen ist in dieser Form ein bisschen so, wie ich mir meditieren vorstelle. Nur mit Input von außen: Statt Gedanken ziehen die Artikel an mir vorbei.
Und manchmal halte ich einen fest und schreibe was mir dazu einfällt drüben in der Huffington Post auf *klick*.

So langsam lässt auch das schlechte Gewissen nach, wenn ich eigentlich sehr wichtige Themen wie Energie oder Kultur nur streifen und überfliegen kann. Aber besonders die naturwissenschaftlichen Artikel über Details eines Fachgebiets sind schwer bis gar nicht ohne Hintergrundwissen zu verstehen. Da springe ich weiter und spare mir die Zeit für Artikel, die mich wirklich fesseln.

Dabei bleibt dann vor allem so typisches Party-Angeber-Wissen hängen ;)

Espresso zum Beispiel.

Der heißt laut BROCKHAUS nicht etwa so, weil er mit Druck oder besonders schnell gemacht wird, sondern auf ausdrücklichen Wunsch. Die eine kleine Tasse wird auf ausdrückliche Bestellung angefertigt.

oder ganz aktuell aus den Ks:
Kotze! ist ein grober Wollstoff für Capes, Pferde- und Schlafdekcen. Vielleicht kommt der Name der Tätigkeit vom Gefühl das man nach dem Kotzen im Hals hat – als wenn man eine alte Wolldecke runtergeschluckt und wieder ausgespuckt hätte :)

Auf der anderen Seite lernt man in einer Enzyklopädie IRRSINNIG viel über Menschen und ihren IRRSINN. Sei es nun Religion – mit der ich als Atheis seit Kindesbeinen an noch nie was zu tun hatte, aber so langsam wirklich widerlich finde – oder eben Kriege.
Dabei habe ich heute in den Ks gelernt, dass es für Krieg gar keine feste Definition gibt.

Und dann sind da immer wieder die Dramen, die sich in 6-10 zeiligen Artikeln abspielen.

Mein Lieblingsbeispiel hier immer noch von ganz zu Anfang:
Alfons VI. König von Portugal kann ich mich nicht losreißen. Armer Kerl. In seine Zeit fielen zwar die wichtigsten Siege gegen Spanien und die Unabhängigkeit Portugals, trotzdem wurde er 1667 seinem Bruder und seiner Frau Maria von Savoyen gezwungen die Ehe aufzulösen und auf den Thron zu verzichten. Wohl wegen “Geistesschwäche”. Heute liest man eher was von Impotenz.

Außerdem lerne ich immer wieder:

Menschen wollen sesshaft sein

und etwas bleibendes schaffen wie
Kultur
Gebäude
Städte
Monumente

Dann wieder über Ihre Landesgrenzen hinaus gehen
Neues entdecken

Und es passen immer wieder Artikel die ich lese zum aktuellen Geschehen:

Katharina die Große und Krim zum Beispiel

Katharina hat die Krim damals schon vom Osmanischen Reich zu Russland geholt. So wie ich den Krim-Artikel interpretiere, war die Krim auch schon vor Katharina der Großen immer wieder umkämpft. Außerdem war die 1994 durch die Ukraine ausgerufene “Republik Krim” alles andere als legitim. Der dort mit über 72% gewählte Präsident, der eher Russland zugewandt war wurde aber alles andere als anerkannt. So rückblickend war es nur eine Frage der Zeit, bis Russland da seine Ansprüche geltend macht.

Am interessantesten sind die Artikel, die mich total überraschen.
Oder die, zu denen ich eine spontane Assoziation habe

Und natürlich die Fremdwörter, die ich mir plötzlich erklären kann (ich hatte ja kein Latein in der Schule – geschweige denn griechisch)
wie z.B. Koryphäe – was heißt das eigentlich genau? Klar, wir kennen das Wor tfür jemanden der besonders gut Bescheid weiß.
Kommt von griechisch Gipfel. Meinte früher im alten griechisch “Chorleiter” und dann französisch “Anführer”.

A pros pos Anführer:

Mir fiel bei den Bischöfen und Herzogen auf, dass Menschen sich nie mit etwas zufrieden geben. Immer etwas anderes oder mehr wollen.
Der Gedanke kam mir durch die Erwähnung von Gegen-Königen und Gegen-Päpsten.
Die Idee ist schon abstrus. Da gibt es schon so etwas wie eine letzte Instanz und dann schaffen einige Querköppe dazu wieder eine Gegenauthorität.

So langsam fange ich an zu überlegen, womit ich die frei gewordene Zeit ab Oktober füllen werde, wenn ich die ganzen 24500 Seiten durch gelesen habe. ;)

Aber bis dahin isses ja noch ein bisschen. ich hoffe, ich werde dann:

1. Stärker sein – jeden Tag 2,2 Kilo Buch halten ist schon anstrengend!
2. Weniger kurzsichtig sein. Die Bücher sind ECHT klein geschrieben ;)


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