Von Gastautor Wolfgang Schlichting
Im Verteidigungsministerium scheint die Betriebsblindheit wie eine Seuche zu grassieren, denn hier wird rund die Hälfte der Honorare, die insgesamt an Berater gezahlt werden, versenkt. Obwohl das Ministerium über eine spezielle Beratungsbehörde für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung verfügt, in der ca. 9.000 Beamte und Bürokraten von externen Beratern dahingehend beraten werden, wie sie ihre Arbeit zu machen haben.
Aktuell sorgt der “Stolz der Marine”, womit das Segelschulschiff “Gorch Fock” gemeint ist dafür, dass für die anstehenden Reparaturen nicht nur die zunächst ohne Berater kalkulierten 9,6 Millionen Euro, sondern nach ausführlicher Beratung 135 Millionen Euro in die Sanierung des Schiffes investiert werden müssen. Die Verteidigungsministerin hat bei den Zwischenberichten über höhere Sanierungskosten in den Jahren 2017 und 2018 jeweils entschieden, dass die Reparaturen fortgesetzt werden. Obwohl man sie darüber informiert hat, dass ein Neubau des Segelschulschiffes erheblich preiswerter wäre, als eine Komplettsanierung der “Gorch Fock”. Doch wenn sie sich für einen Neubau entschieden hätte, wären ja die Kalkulations-, Berechnungs- und Beratungskosten weg gefallen und so was geht speziell im Verteidigungsministerium ja wohl gar nicht, hier hat man sogar die Beraterin Katrin Suder, die vorher bei einem weltweit agierenden Beratungsunternehmen tätig war, zur Staatssekretärin gemacht, damit die BRD (Berater Republik Deutschland) nur von Experten regiert wird.