An dieser Stelle habe ich vor zwei Wochen die Online- und Social Media Aktivitäten der Kandidaten zu den Ständeratswahlen im Kanton St. Gallen von heute vorgestellt.
Nachdem ich die Aktivitäten seit dem 4. Nov. einigermassen systematisch beobachtet habe, präsentiere ich im Folgenden einige Beobachtungen aus dem Zeitraum 4. Nov. abends bis 25. Nov. abends.
Die drei Kandidaten werden in alphabetischer Reihenfolge dokumentiert, der Focus liegt auf den Social Media Aktivitäten.
Was genau habe ich angeschaut?
Zum einen habe ich zu den Stichtagen 4., 11., 18. und 25.11., je ca. gegen 20:00, die Twitter Accounts bzgl. ihrer Zahlen sowie die Anzahl Freunde, Fans bzw. Gruppenmitgliedern der Präsenzen auf Facebook dokumentiert. Mit Stand 25.11. 20:00 habe ich aktive Facebookseiten von zwei Kandidaten ausgezählt bzgl. der Zahl der Postings insgesamt, der Postings durch Dritte sowie der Anzahl Kommentare und Likes.
Eine inhaltliche Analyse der Postings wurde dagegen nicht durchgeführt. Ich habe auch nicht recherchiert, was die Kandidaten ggf. selbst gepostet haben und was sie durch Helfer haben posten lassen. Bei Hüppi gab es einen Hinweis dazu via Twitter, auf Rechsteiners Blog wird als Autor z.B. 'Von Komitee' oder 'Komitee Rechsteiner Ständerat' angegeben.
Toni Brunner ist auf Facebook sowie Twitter unterwegs gewesen.
Auf den beiden Facebookseiten ist in den vergangenen keine Aktivität zu beobachten gewesen. Und während die Seite SVPBrunner 15 Freunde verlor (von 4903 auf 4887) hat die Seite Toni Brunner einige Fans gewonnen, von 1893 auf 1919. Einer 'Freundschaftsanfrage' meinerseits vom 4.11. wurde (bisher) nicht entsprochen.
Auf Twitter war Brunner nicht aktiv. Lediglich die Zahl der Follower stieg um 34 auf 1083, aber kein einziger Tweet wurde in der Zeit abgesetzt.
Michael Hüppi war ebenfalls auf Facebook und Twitter sowie Flickr präsent.
Seine beiden Facebookseiten legten um einiges zu: Die Seite Michael Hüppi, der Ständerat für alle konnte die Zahl der Fans mehr als verdoppeln, von 173 auf 357. Auf der persönlichen Seite Michael Hüppi stieg die Zahl der Freunde von 502 auf 566.
Zu den Aktivitäten auf der Seite Michael Hüppi, der Ständerat für alle:
Auffällig ist hier, dass die Aktivitäten in der Woche 5.-11.11. am höchsten waren; in dieser Zeit wurden genau so viele Postings publiziert wie in den zwei folgenden Wochen zusammen. Ca. 26% der Postings kamen von Dritten, also nich von Hüppi selbst.
Auf Twitter war Hüppi ebenfalls aktiv, wenn auch auf sehr niedrigen Niveau. In den drei Wochen konnte er seine Followerzahl von 15 auf 39 steigern, dies vor allem in der ersten Woche, in die Zahl von 15 auf 36 stieg. Die Zahl der Followees, als diejenigen Account, denen Hüppi folgt, blieb seit dem 11.11. quasi konstant. Auch die Anzahl der Tweet war in der ersten Woche mit 37 am höchsten.
Auf Flickr hat Hüppi insg. 29 Photos gepostet.
Paul Rechsteiner zeige Aktivitäten auf Facebook sowie seinem Blog.
In der Facebookgruppe Paul Rechsteiner in den Ständerat sank die Anzahl der Mitglieder von 129 auf 126. Meiner Beitrittsanfrage wurde bis dato nicht entsprochen. Weitere Aktivitäten waren nicht zu beobachten.
Die dritte und aktivste Seite Paul Rechsteiner Ständerat hatte am 25.11. 1972 Freunde, eine Steigerung um 192. Zu den Aktivitäten auf dieser Seite:
Auffällig ist hier vor allem, dass immerhin 70% der Postings von Dritten stammen. Die Zahl der Postings hat in der letzten Woche vor den Wahlen zugenommen: Insgesamt gab es 27 Postings - davon 22 von Dritten -, das sind mehr als in den beiden Wochen davor zusammen.
Vergleicht man die beiden Facebookseiten von Hüppi und Rechsteiner bzgl. der Interaktion, dann ergibt sich folgendes Bild:
Hüppi verzeichnete durchschnittlich 3.8 Likes auf ein Posting, bei Rechsteiner waren es dagegen 7.7. Bei den abgegebenen Kommentaren gab es bei Hüppi durchschnittlich 0.7 Kommentare je Posting, bei Rechsteiner immerhin 1.7. Inhaltlich wurden die Kommentare nicht weiter analysiert.
Grundsätzlich ist bei beiden eine durchaus erfreuliche Interaktion zu verzeichnen.
Rechsteiners Blog verzeichnet insgesamt sechs Einträge im Beobachtungszeitraum vom 4. bis 25.11.2011. In diesem setzt er sich mit inhaltlichen Fragen auseinander. Abrufzahlen sind nicht verfügbar.
Die Entwicklungen der Anzahl der Freunde/Fans/ Gruppenmitglieder auf den Facebookseiten aller drei Kandidaten stellt sich absolut bzw. prozentual wie folgt dar:
Versuch eines Fazits: Die drei Kandidaten haben Social Media recht unterschiedlich genutzt.
Für Brunner spielten diese zumindest im Ständeratswahlkampf keine Rolle. Sowohl auf Facebook wie auch auf Twitter war er völlig inaktiv. Dies, obwohl er von allen drei Kandidaten die meisten Freunde auf Facebook aufzuweisen hat, nämlich fast 5000 auf der Seite SVPBrunner. Auch auf Twitter hat er ca. 1000 Follower, die aber keinen einzigen Tweet erhalten haben. Trotzdem ist die Zahl der Follower leicht gestiegen. Warum Brunner dieses Kapital völlig ungenutzt liess, lässt sich nicht nachvollziehen.
Hüppi war als Newcomer unter den Kandidaten in der ersten Beobachtungswoche recht aktiv, liess dann aber sowohl auf Facebook als auch auf Twitter merklich nach. Dies lässt auf einen gewissen Elan zu Beginn schliessen; warum die Aktivitäten dann nachliessen, darüber mag man nur spekulieren. Reiner Zufall? Zu wenig Zeit? Zu wenig Hoffnung auf die Gewinnung von Wählerstimmen durch Social Media? Fehlendes Know How im Umgang mit den Social Media?
Insgesamt verzeichnet Hüppi 57 Postings auf Facebook, worauf es 219 Likes und 39 Kommentare als Reaktion gab. Hüppi hat als einziger ein Flickr Account, auf dem er Photos publiziert.
Rechsteiner hat vor allem - im Gegensatz zu Hüppi - in den zwei letzten Wochen deutlich zugelegt. Auch sind bei ihm die deutlich höheren Interaktionen zu beobachten, insgesamt 410 Likes und 90 Kommentare auf 53 Postings auf Facebook. Ob dies letztendlich ein Zufall oder eine Absicht war, lässt sich nicht nachvollziehen.
Als einziger führt Rechsteiner einen Blog, auf dem er sich intensiver als die beiden Kontrahenten mit inhaltlichen Themen beschäftigt.
Auf Facebook haben weder Hüppi noch Rechsteiner sich wirklich inhaltlich mit Themen beschäftigt, häufig sind die Postings Links auf andere Medien.
Bezüglich Facebook fällt auf, dass alle drei Kandidaten mehrere Facebookseiten unterhalten und eine Differenzierung kaum möglich ist. Hier wäre eine klare Strategie sicher hilfreich.
Alles in allem haben somit zwei von drei Kandidaten unterschiedliche Social Media Kanäle während der vergangenen drei Wochen Wahlkampf bespielt und somit aktiv genutzt. Gewissen Interaktionen mit Freunden und Fans sind vorhanden. Was sie damit tatsächlich zu bewegen vermochten, lässt sich nicht identifizieren.
Trotzdem sind wir sehr gespannt auf das Wahlergebnis der heutigen Wahl.
PS. Diese minimale Analyse hat Spass gemacht; wer eine umfangreichere und intensivere Analyse auch über einen längeren Zeitraum bei einer kommenden Wahl oder Abstimmung unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen!
Bildquelle: flickr.com/ sympra (CC Lizenz)
Nachdem ich die Aktivitäten seit dem 4. Nov. einigermassen systematisch beobachtet habe, präsentiere ich im Folgenden einige Beobachtungen aus dem Zeitraum 4. Nov. abends bis 25. Nov. abends.
Die drei Kandidaten werden in alphabetischer Reihenfolge dokumentiert, der Focus liegt auf den Social Media Aktivitäten.
Was genau habe ich angeschaut?
Zum einen habe ich zu den Stichtagen 4., 11., 18. und 25.11., je ca. gegen 20:00, die Twitter Accounts bzgl. ihrer Zahlen sowie die Anzahl Freunde, Fans bzw. Gruppenmitgliedern der Präsenzen auf Facebook dokumentiert. Mit Stand 25.11. 20:00 habe ich aktive Facebookseiten von zwei Kandidaten ausgezählt bzgl. der Zahl der Postings insgesamt, der Postings durch Dritte sowie der Anzahl Kommentare und Likes.
Eine inhaltliche Analyse der Postings wurde dagegen nicht durchgeführt. Ich habe auch nicht recherchiert, was die Kandidaten ggf. selbst gepostet haben und was sie durch Helfer haben posten lassen. Bei Hüppi gab es einen Hinweis dazu via Twitter, auf Rechsteiners Blog wird als Autor z.B. 'Von Komitee' oder 'Komitee Rechsteiner Ständerat' angegeben.
Toni Brunner ist auf Facebook sowie Twitter unterwegs gewesen.
Auf den beiden Facebookseiten ist in den vergangenen keine Aktivität zu beobachten gewesen. Und während die Seite SVPBrunner 15 Freunde verlor (von 4903 auf 4887) hat die Seite Toni Brunner einige Fans gewonnen, von 1893 auf 1919. Einer 'Freundschaftsanfrage' meinerseits vom 4.11. wurde (bisher) nicht entsprochen.
(26.11.2011)
(26.11.2011)
Auf Twitter war Brunner nicht aktiv. Lediglich die Zahl der Follower stieg um 34 auf 1083, aber kein einziger Tweet wurde in der Zeit abgesetzt.
(26.11.2011)
Michael Hüppi war ebenfalls auf Facebook und Twitter sowie Flickr präsent.
Seine beiden Facebookseiten legten um einiges zu: Die Seite Michael Hüppi, der Ständerat für alle konnte die Zahl der Fans mehr als verdoppeln, von 173 auf 357. Auf der persönlichen Seite Michael Hüppi stieg die Zahl der Freunde von 502 auf 566.
Zu den Aktivitäten auf der Seite Michael Hüppi, der Ständerat für alle:
Auffällig ist hier, dass die Aktivitäten in der Woche 5.-11.11. am höchsten waren; in dieser Zeit wurden genau so viele Postings publiziert wie in den zwei folgenden Wochen zusammen. Ca. 26% der Postings kamen von Dritten, also nich von Hüppi selbst.
Auf Twitter war Hüppi ebenfalls aktiv, wenn auch auf sehr niedrigen Niveau. In den drei Wochen konnte er seine Followerzahl von 15 auf 39 steigern, dies vor allem in der ersten Woche, in die Zahl von 15 auf 36 stieg. Die Zahl der Followees, als diejenigen Account, denen Hüppi folgt, blieb seit dem 11.11. quasi konstant. Auch die Anzahl der Tweet war in der ersten Woche mit 37 am höchsten.
Auf Flickr hat Hüppi insg. 29 Photos gepostet.
Paul Rechsteiner zeige Aktivitäten auf Facebook sowie seinem Blog.
In der Facebookgruppe Paul Rechsteiner in den Ständerat sank die Anzahl der Mitglieder von 129 auf 126. Meiner Beitrittsanfrage wurde bis dato nicht entsprochen. Weitere Aktivitäten waren nicht zu beobachten.
(26.11.2011)
Die Seite Paul Rechsteiner in den Ständerat - die Kampfkandidatur legte bei den Fans von 335 auf 390 zu.Die dritte und aktivste Seite Paul Rechsteiner Ständerat hatte am 25.11. 1972 Freunde, eine Steigerung um 192. Zu den Aktivitäten auf dieser Seite:
Auffällig ist hier vor allem, dass immerhin 70% der Postings von Dritten stammen. Die Zahl der Postings hat in der letzten Woche vor den Wahlen zugenommen: Insgesamt gab es 27 Postings - davon 22 von Dritten -, das sind mehr als in den beiden Wochen davor zusammen.
Vergleicht man die beiden Facebookseiten von Hüppi und Rechsteiner bzgl. der Interaktion, dann ergibt sich folgendes Bild:
Hüppi verzeichnete durchschnittlich 3.8 Likes auf ein Posting, bei Rechsteiner waren es dagegen 7.7. Bei den abgegebenen Kommentaren gab es bei Hüppi durchschnittlich 0.7 Kommentare je Posting, bei Rechsteiner immerhin 1.7. Inhaltlich wurden die Kommentare nicht weiter analysiert.
Grundsätzlich ist bei beiden eine durchaus erfreuliche Interaktion zu verzeichnen.
Rechsteiners Blog verzeichnet insgesamt sechs Einträge im Beobachtungszeitraum vom 4. bis 25.11.2011. In diesem setzt er sich mit inhaltlichen Fragen auseinander. Abrufzahlen sind nicht verfügbar.
Die Entwicklungen der Anzahl der Freunde/Fans/ Gruppenmitglieder auf den Facebookseiten aller drei Kandidaten stellt sich absolut bzw. prozentual wie folgt dar:
Versuch eines Fazits: Die drei Kandidaten haben Social Media recht unterschiedlich genutzt.
Für Brunner spielten diese zumindest im Ständeratswahlkampf keine Rolle. Sowohl auf Facebook wie auch auf Twitter war er völlig inaktiv. Dies, obwohl er von allen drei Kandidaten die meisten Freunde auf Facebook aufzuweisen hat, nämlich fast 5000 auf der Seite SVPBrunner. Auch auf Twitter hat er ca. 1000 Follower, die aber keinen einzigen Tweet erhalten haben. Trotzdem ist die Zahl der Follower leicht gestiegen. Warum Brunner dieses Kapital völlig ungenutzt liess, lässt sich nicht nachvollziehen.
Hüppi war als Newcomer unter den Kandidaten in der ersten Beobachtungswoche recht aktiv, liess dann aber sowohl auf Facebook als auch auf Twitter merklich nach. Dies lässt auf einen gewissen Elan zu Beginn schliessen; warum die Aktivitäten dann nachliessen, darüber mag man nur spekulieren. Reiner Zufall? Zu wenig Zeit? Zu wenig Hoffnung auf die Gewinnung von Wählerstimmen durch Social Media? Fehlendes Know How im Umgang mit den Social Media?
Insgesamt verzeichnet Hüppi 57 Postings auf Facebook, worauf es 219 Likes und 39 Kommentare als Reaktion gab. Hüppi hat als einziger ein Flickr Account, auf dem er Photos publiziert.
Rechsteiner hat vor allem - im Gegensatz zu Hüppi - in den zwei letzten Wochen deutlich zugelegt. Auch sind bei ihm die deutlich höheren Interaktionen zu beobachten, insgesamt 410 Likes und 90 Kommentare auf 53 Postings auf Facebook. Ob dies letztendlich ein Zufall oder eine Absicht war, lässt sich nicht nachvollziehen.
Als einziger führt Rechsteiner einen Blog, auf dem er sich intensiver als die beiden Kontrahenten mit inhaltlichen Themen beschäftigt.
Auf Facebook haben weder Hüppi noch Rechsteiner sich wirklich inhaltlich mit Themen beschäftigt, häufig sind die Postings Links auf andere Medien.
Bezüglich Facebook fällt auf, dass alle drei Kandidaten mehrere Facebookseiten unterhalten und eine Differenzierung kaum möglich ist. Hier wäre eine klare Strategie sicher hilfreich.
Alles in allem haben somit zwei von drei Kandidaten unterschiedliche Social Media Kanäle während der vergangenen drei Wochen Wahlkampf bespielt und somit aktiv genutzt. Gewissen Interaktionen mit Freunden und Fans sind vorhanden. Was sie damit tatsächlich zu bewegen vermochten, lässt sich nicht identifizieren.
Trotzdem sind wir sehr gespannt auf das Wahlergebnis der heutigen Wahl.
PS. Diese minimale Analyse hat Spass gemacht; wer eine umfangreichere und intensivere Analyse auch über einen längeren Zeitraum bei einer kommenden Wahl oder Abstimmung unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen!
Bildquelle: flickr.com/ sympra (CC Lizenz)