Ich bin ja ein Mensch, der gerne konkrete Anleitungen hat. Beachte erst Punkt 1, dann gehe über zu Punkt 2a und schließe mit Methode X ab.
Ich liebe sowas.
Ich weiß aber auch, dass gerade das Feld der Persönlichkeitsentwicklung, sagen wir einmal, nicht immer ganz linear funktioniert.
Trotzdem habe ich es einfach mal gewagt und neun Methoden zusammengestellt, die du jeden Tag ganz einfach ausführen kannst und so dein spürbares Selbstwertgefühl ganz enorm steigerst.
Hier sind meine neun Punkte in Kurzübersicht:
- 1. Vergleiche dich nicht mit anderen
- 2. Besinne dich auf deine Stärken
- 3. Liebe deine Unvollkommenheit
- 4. Erkenne, wie viele Menschen dich mögen und gerne Zeit mit dir verbringen
- 5. Konfrontiere deine Ängste
- 6. Bringe Bewusstheit in deinen Tag
- 7. Hinterfrage deine Glaubenssätze
- 8. Verbringe mehr Zeit mit positiven Menschen
- 9. Mache dir Gedanken: Wie kann ich heute nach meinen Werten und Überzeugungen leben
Los geht’s!
1. Vergleiche dich nicht mit anderen
Spontan fiele mir nichts ein, was dich schneller und zuverlässiger zu einem sehr unglücklichen Menschen machen kann, als der Vergleich mit anderen. Ich meine mal ganz ehrlich, kann es denn etwas Dümmeres geben als in anderen die eigenen Unvollkommenheiten zu suchen? Als zu schauen was der andere so alles hat, was wir leider nicht haben und sich dann minderwertig zu fühlen.
Und doch tun wir es alle.
Ich ganz vorne weg.
Und weil mich das so genervt hat, habe ich mich sehr intensiv in das Thema eingelesen und meine Erkenntnisse zusammengefasst. Hier erfährst du, wieso genau unser Drang nach Anerkennung so groß ist und wieso es absolut nichts bringt, sich ständig zu vergleichen.
Die Lösung in Kurzform:
Lege deinen Fokus auf dich selbst.
- Was hast du schon alles erreicht?
- Welche Eigenschaften hast du, die dich zu einem angenehmen Zeitgenossen machen?
- Lebe ich nach meinen Werten?
2. Besinne dich auf deine Stärken
Viel zu viele Menschen schauen immer nur darauf, was sie noch nicht können. Das hängt sehr stark mit Punkt 1 zusammen. Es gibt immer irgendwo irgendjemand, der besser, geschickter, wortgewandter, schneller oder klüger ist, als du.
Aber weißt du, das ist gar nicht schlimm.
Wir sollten dem Ganzen nicht so viel Aufmerksamkeit schenken. Denn es gibt eine ganze Menge Dinge, die du voll drauf hast, dich aber viel zu selten drauf konzentrierst.
Du siehst immer nur all das, was du noch nicht kannst.
Du nimmst die Dinge, die du kannst, viel zu sehr als gegeben an.
Diesen Punkt könnte ich auch Selbstrespekt oder Selbstliebe praktizieren nennen.
Denn du hast es voll drauf!
Du konzentrierst dich nur viel zu selten darauf. Mir würde jetzt spontan kein Mensch einfallen, der nicht mindestens fünf Punkte aufzählen könnte, die er voll drauf hat.
Ob du nun superleckeren Kaffee kochen kannst, die erste Geige bei den Berliner Philharmonikern spielst oder jeden Dreier auf den Freiplatz reinknallst ist dabei völlig egal. Du hast es voll drauf. Vergegenwärtige dir das öfters. Am besten gleich jeden Tag. Ich tue das. Und es tut soooo gut.
Das ist auch die beste Medizin gegen das leidige sich mit anderen vergleichen Ding.
Außerdem gibt dir das eine Menge Selbstvertrauen für jene Dinge, die du erst in der nahen Zukunft voll drauf haben wirst. Denn guck mal, wenn du es geschafft hast, einen super Abschluss in deinem Studium hinzulegen, wieso solltest du dann nicht die gleichen Fähigkeiten benutzen um zum Beispiel mehr Selbstbewusstsein aufzubauen oder besser mit Menschen umgehen zu können?
Die Fähigkeit, alles zu erlernen, was du gerne möchtest, steckt schon immer in dir!
Wieso machst du nicht einfach einmal eine Liste mit allen Punkten, die du voll drauf hast. Schreibe auch Kleinigkeiten auf und vergegenwärtige sie dir immer mal wieder.
Ich zum Beispiel bin verdammt gut darin, Kartoffelsuppe zu kochen – darauf bin ich mächtig stolz!
3. Liebe deine Unvollkommenheit
Viele Menschen, mich eingeschlossen, neigen zu Perfektionismus.
Ganz einfach: Perfektion wird es in deinem Leben nie geben. Meiner Meinung nach sind Menschen per se nicht perfekt. Und das ist auch verdammt gut so.
Ob du nun Perfektion im Job, in deiner Persönlichkeit, im Sport oder wo auch immer anstrebst, lasse sie einfach los!
Denk außerdem einmal daran, wie viel Energie du verschwendest, wenn du ständig versuchst, perfekt zu sein. Irgendwie geht damit ja auch der Versuch einher, deine Schwächen zu verstecken.
Was für ein Aufwand!
Diese Energie fehlt dann für Lebensfreude, Glück und „einfach mal anpacken“.
Ähnlich wie in Punkt eins vergleichst du dich hier nicht mit anderen, sondern mit einem innerlichen perfekten Bild von dir. Natürlich kannst du diesen nicht entsprechen und du fühlst dich schlecht. Das muss nicht sein.
Also lerne, deine Unvollkommenheit zu lieben. Das ist doch viel besser als ständig Angst zu haben, deinem perfektionistischen Selbstbild nicht entsprechen zu können.
Ich glaube, die beste Medizin gegen Perfektionismus ist, einfach ein paar Mal gehörig auf die Schnauze zu fallen und daraus zu lernen, dass es nicht so schlimm ist anstatt jahrelang um ein Problem herumzutänzeln, es aber nicht in Angriff zu nehmen aus Angst, es nicht sofort perfekt lösen zu können.
Natürlich gehört etwas Mut dazu, seine Komfortzone zu verlassen und sich gegen den Perfektionismus zu wehren, aber es lohnt sich!
4. Erkenne, wie viele Menschen dich mögen und gerne Zeit mit dir verbringen.
Kumpel, die Menschen mögen dich.
Und zwar so wie du bist. Du bist genug!
Denke nicht, du müsstest dich erst verstellen oder bestimmte Facetten deiner Persönlichkeit verstecken.
Das stimmt nicht.
Zeige dich so, wie du bist und sei zufrieden damit.
Vergegenwärtige es dir immer wieder, wie viele Menschen sich in deiner Gesellschaft wohlfühlen und wieso sie das tun.
- Weil du ein super Typ bist.
- Weil sie ein gutes Gefühl haben, wenn sie mit dir zusammen sind.
- Weil du ihnen Lebensfreude schenkst.
- Weil du für sie da bist, wenn sie dich brauchen.
Ich bin mir sicher, dass du diese Liste beliebig erweitern kannst.
5. Konfrontiere deine Ängste
Dieses Thema behandle ich in meinem allerersten Blogartikel. Unsere Ängste halten uns davon ab, unsere Träume zu leben und frei und authentisch mit Menschen umzugehen. Wir haben Angst vor den Konsequenzen, Angst zu versagen.
Doch beides ist oftmals viel viel viel viel viel weniger schlimm, als unsere Angst es uns einreden möchte.
Das können wir aber nur dann herausfinden, wenn wir uns diesen Situationen stellen. Wenn wir all unseren Mut zusammennehmen und uns einfach ins Abenteuer stürzen.
Also, mache es dir zur Gewohnheit, dich regelmäßig deinen Ängsten zu stellen und deine Komfortzone zu verlassen.
Hast du dies noch nie bewusst getan, dann kannst du dir nämlich gar nicht vorstellen, was für unglaubliche Auswirkungen das auf dein Selbstwertgefühl, deine Lebensfreude und die Gefühle hat, die du täglich spüren darfst.
Lerne, das Gefühl, was du Angst nennst und auf gar keinen Fall haben willst, als dieses spezielle Kribbeln im Bauch umzudeuten POST ÜBER REALITÄT, das du immer fühlst, wenn du kurz davor bist, dich wieder einmal persönlich weiterzuentwickeln.
6. Bringe Bewusstheit in deinen Tag
Verbringe deinen Tag bewusst. Das bedeutet, dass du im Moment lebst. Wenn du dir morgens einen Kaffee kochst, dann höre auf das Geräusch, dass das heiße Wasser in der Tasse macht, rieche den angenehmen Duft des Kaffees, wie er sich langsam im Raum ausbreitet und fühle, wie die Tasse langsam immer wärmer wird.
Tust du das, bist du präsent.
Außerdem richte deine Aufmerksamkeit auf deine Gedanken und Gefühle. Schaue sie dir an und bewerte sie nicht. Sie sind einfach da, genau wie der Duft des Kaffees.
Klar, du musst auch daran denken, deinen Tag zu planen und was du nach dem Genuss deines Frühstücks tun wirst. Das ist aber schnell getan. Danach besinne dich wieder auf den Moment. Nimm ihn an und freue dich einfach, da zu sein.
Kehre so oft es geht in den Moment zurück.
Nimm dich wahr.
Nimm wahr, dass du da bist, dass du atmest, dass du ein Mensch bist, der es vollkommen verdient hat, glücklich und erfüllt zu sein. Und zwar genau jetzt, und nicht erst in deiner imaginären Zukunft in deinem Kopf.
Lerne, durch Präsenz einfach im Moment mit dir selbst glücklich zu sein.
Meditation kann dir dabei eine ungeheure Hilfe darstellen.
7. Hinterfrage deine Glaubenssätze
Dieser Punkt hängt stark mit Punkt 6 zusammen.
Schärfe deine Sinne für deine Gespräche mit dir selbst. Schaue dir aus einiger Entfernung genau an, was da oben in deinem Kopf abgeht. In welcher Tonlage und mit welchen Wörtern sprichst du mit dir selber in einer bestimmten Situation?
Übst du zum Beispiel eine bestimmte Situation in deinem Kopf immer und immer wieder? Schreist du eine Person an oder musst du dich gegen irgendjemanden durchsetzen? Rät dir da deine Stimme, bestimmte Sachen gar nicht erst anzufangen, weil es sich ja sowieso nicht lohnt?
Sprichst du eher in einer niedergeschlagenen oder fröhlichen Stimme mit dir selber? Benutzt du aufbauendes Vokabular oder eher destruktives?
Beobachte dich genau.
Schaue aufmerksam hin, auch wenn du da womöglich Dinge siehst, die dir anfänglich nicht so gut gefallen.
Die Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zu jeglicher Veränderung. Erst wenn du erkennst, dass du einschränkende Glaubenssätze hast und dass du dich geistig oftmals unbemerkt zu viel übertrieben kritisierst, dann kannst du das ändern. Sonst nicht.
Also sei wachsam, hinterfrage und beobachte dich genau und lerne dich selbst immer besser kennen. Denn je besser du dich kennenlernst, desto mehr kannst du dich auch akzeptieren und lieben lernen (siehe Punkt drei).
8. Verbringe mehr Zeit mit positiven Menschen
Wie schon mein guter Freund und Bloggerkollege Anchu (und sicherlich schon viele Leute vor ihm) erkannt hat, übt dein Umfeld einen enormen Einfluss auf dich aus. Umgibst du dich mit Leuten, die dich ständig abwerten, deine Werte und Ziele im Leben kritisieren und dir sowieso nicht zutrauen, das alles auch noch in die Tat umzusetzen, dann ist die Chance relativ hoch, dass du diesen Quatsch irgendwann selbst auch noch glaubst.
Also, raus aus deiner Komfortzone und rein ins pure Leben. Such dir Freunde, die dich unterstützen und ähnliche Ziele haben. Das erzeugt einen unglaublichen Synergieeffekt.
Auf einmal muntern die Leute dich auf, anstatt dir zu sagen dass es ja eh klar war, dass dein Projekt in die Hose geht.
Du wirst dich viel besser fühlen, weil du zum einen positives Feedback bekommst, die richtigen Glaubenssätze auf dem Silbertablett serviert bekommst und so quasi im Vorbeigehen mehr Selbstwertgefühl entwickeln kannst.
Denn ein Teil deines Selbstwertgefühls entsteht auch daraus, wie die Menschen in deinem Umfeld dich tagtäglich behandeln.
Der schwerste Teil ist sicherlich, die Entscheidung zu treffen, ob man sich von langjährigen Freunden oder sogar der Familie trennen sollte. Das muss letztendlich jeder für sich selber entscheiden.
Aber lass dir gesagt sein. Du bist verantwortlich für dein Leben, das schließt auch die Wahl deiner Freunde und deines sozialen Umfeldes mit ein.
9. Mache dir Gedanken: Wie kann ich heute nach meinen Werten und Überzeugungen leben?
Stell dir jeden Morgen die Frage „Wie kann ich heute nach meinen Werten und Überzeugungen leben?“
Ich habe ein kleines Heft, in dem ich meine Werte in hierarchischer Reihenfolge aufgelistet habe. Fast jeden Morgen werfe ich einen kurzen Blick auf diese Liste und stelle mir dann vor, oder plane auch ganz konkret, was ich heute tun könnte, um mit diesem Werten im Einklang zu leben.
Einer dieser Werte ist zum Beispiel Authentizität. Also stelle ich mir vor, wie ich, wenn ich später meinen Kumpel treffe, einfach ich selbst bin und gute Emotionen zum Gespräch beitrage ohne dabei ein bestimmtes Bild von mir vermitteln zu wollen. Im Moment quasi.
So, wär doch gelacht wenn du jetzt nicht einige Denkanstöße für dein ganz persönliches Selbstwertgefühl mitnehmen konntest. Viel Spaß beim Ausprobieren. Letztendlich muss jeder für sich ganz persönlich herausfinden, was zu ihm passt und ihm gut tut.
Liebe Grüße aus Brasilien
Tim
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