Die Figuren sind wie Marionetten gezeichnet, Leonardo und Salaï sehen fast gleich alt aus, was bei 30 Jahren Altersunterschied auch nicht ganz “korrekt” ist.
Die Botschaft jedenfalls ist klar: Leonardo hielt es so lange mit dem dubiosen Salaï aus, weil dieser eben sein Geliebter war – und nebenbei auch noch ein recht guter Maler.
Am Ende des ersten Bandes steht Konfliktstoff in Form des neuen Schülern Francesco Melzi vor der Tür. Man darf also auf den zweiten Teil gespannt sein.
Lesenswerte Beigaben
Sehr lesenswert das Gespräch mit den Künstlern am Ende des Bandes, wo auch Skizzen, Teile des Storyboards und Vergleiche zwischen den Originalgemälden Leonardos und den Comicversionen zu sehen sind.
Der deutsche Verlag ist mit Bildmaterial auf seiner Website etwas knausrig, beim französischen Originalverlag “Soleil Productions” gibt es aber 6 Seiten Leseprobe.
Benjamin Lacombe (Szenario, Storyboard, Malerei, Zeichnung und Farben) / Paul Echegoyen (Mitwirkung am Storyboard, Zeichnung der Hintergründe): Leonardo & Salaï. Verlagshaus Jacoby & Stuart, Berlin, 2015. Frz. Original: Soleil, Toulon und Paris, 2014. 95 Seiten.
Unter meinen Zeichnungen fand ich ein zu Salaï passendes Lausbubengesicht aus Renaissance:
Bild: Wolfgang Krisai: Skizze nach Andrea del Sartos Gemälde “San Givanni Battista” (1521) im Palazzo Pitti, Florenz. Bleistift, 2011.